Sydney. . Das Schicksal von Malala Yousafzai bewegte die Welt: Die mutige junge Pakistanerin kämpfte für ihre Bildung, die Taliban schossen ihr dafür 2012 auf dem Schulweg in den Kopf. Sie wurde wieder gesund und ist heute eine Ikone des Widerstands gegen die Unterdrückung von Frauen. Auch für den Fotografen Andrea Francolini war ihre Geschichte Inspiration. Der Australier setzt sich mit seiner eigenen Stiftung für Bildung in Pakistan ein, einem Land, in dem laut Unesco immer noch über drei Millionen Mädchen nicht in die Schule gehen dürfen. Seine Erfolge dokumentiert er mit Fotos, die Hoffnung machen und mit denen er für Spenden wirbt. Ab dem 4. Mai sind sie in Genf ausgestellt.

Das Schicksal von Malala Yousafzai bewegte die Welt: Die mutige junge Pakistanerin kämpfte für ihre Bildung, die Taliban schossen ihr dafür 2012 auf dem Schulweg in den Kopf. Sie wurde wieder gesund und ist heute eine Ikone des Widerstands gegen die Unterdrückung von Frauen. Auch für den Fotografen Andrea Francolini war ihre Geschichte Inspiration. Der Australier setzt sich mit seiner eigenen Stiftung für Bildung in Pakistan ein, einem Land, in dem laut Unesco immer noch über drei Millionen Mädchen nicht in die Schule gehen dürfen. Seine Erfolge dokumentiert er mit Fotos, die Hoffnung machen und mit denen er für Spenden wirbt. Ab dem 4. Mai sind sie in Genf ausgestellt.

Francolini führte ein Jetset-Leben. Der gebürtige Italiener reiste um die Welt, um Sportereignisse wie Segelregattas abzulichten. Als es ihn 2008 für einen Job nach Pakistan verschlug, hatte er sich kaum mit dem Land am Hindukusch auseinandergesetzt. Sein Auftrag war es, einheimische Polospieler zu fotografieren. Der 45-Jährige war fasziniert von der wilden Berglandschaft. Er beschloss, einen Führer zu engagieren und durch das Land zu reisen. „Tu es nicht!“, warnten ihn viele, denn Pakistan gilt als gefährlich. Er ließ sich nicht beirren und fand ein Land vor, das völlig mit seinen Erwartungen brach.

Geburt seiner Tochtergab den Ausschlag

„Die Menschen waren unglaublich gastfreundlich – es war ein einschneidendes Erlebnis“, erinnert er sich. Schon ein Jahr später kehrte er zurück, fotografierte dort für Magazine weltweit. Damals beschloss er, dem Land, das ihm so viel gab, auch etwas zurückzugeben. Für die Kinder einer Schule kaufte er Bücher, Stifte und Papier – und erlebte erstmals den Bildungshunger der Kleinen.

2010 wurde schließlich seine eigene Tochter in Australien geboren. „Ich musste darüber nachdenken, wie es wäre, wenn sie keine Ausbildung erhalten könnte, nur weil sie ein Mädchen ist“, sagt der Fotograf. Er habe mit seinem einheimischen Führer darüber gesprochen, wie er helfen könne. So entstand seine Stiftung My First School Pakistan mit dem Ziel, für die Schulen des Landes Lernmaterial zu organisieren.

Heute unterstützt er mit seiner Stiftung sieben Schulen. Das mag nicht nach viel klingen für ein 182-Millionen-Einwohner-Land. Dennoch hat Francolini einiges bewegt: Seine Stiftung hat ein fünfjähriges Sponsorship-Programm für Mädchen ins Leben gerufen, schickt mit Spendengeldern Lehrer zur Fortbildung und zahlt ihre Gehälter. Er lässt Klassenzimmer, Schulmöbel und sanitäre Anlagen bauen. „Einen Klassenraum haben wir für 360 Euro gebaut“, sagt er.

Inzwischen ist er jährlich in Pakistan. Seinen Flug zahlt der Fotograf jedesmal selbst. Er versucht, 100 Prozent der Spenden an die Schulen weiterzuleiten. „Jede 100 Dollar können etwas verändern“, sagt er. Sein Anwalt arbeitet kostenlos für ihn. Mit seinen Fotos wirbt er für Spenden, auf Ausstellungen, auf Facebook oder seiner Webseite (my-first-school.org). Außerdem veranstaltet er Wohltätigkeitsdinner.

Seit seinem ersten Besuch 2008 ist viel passiert. In dem Dorf, in das er regelmäßig zurückkehrt, kennt ihn inzwischen jeder. Auch dass er viele Fotos macht, stört keinen mehr: „Am Anfang waren die Kinder schüchtern, jetzt wollen alle ein Foto und stellen sich an“, sagt er.

Die Fotos vom Vorjahr bringt der Fotograf beim nächsten Besuch als Andenken wieder mit. Eines der kleinen Mädchen durfte er inzwischen sogar zu Hause fotografieren, und dort auch ohne Kopftuch.