. Bei „The Voice of Germany“ ist Andreas Bourani (33) in diesem Jahr nicht mehr dabei. Mit dem Sieg seines Kandidaten Tay Schmedtmann habe er in der Show alles erreicht, teilte der Sänger auf seiner Facebook-Seite mit. Unter Entzug müssen die Fans des Liedermachers aber nicht leiden. Bourani kündigte gleichzeitig ein neues Album an. Momentan ist er außerdem als Maui im neuen Disney-Film „Vaiana“ zu hören. Johanna Ewald unterhielt sich mit ihm über das Synchronsprechen, Kritiker und darüber, wie er mit seinem großen Selbstbewusstsein umgeht.

Bei „The Voice of Germany“ ist Andreas Bourani (33) in diesem Jahr nicht mehr dabei. Mit dem Sieg seines Kandidaten Tay Schmedtmann habe er in der Show alles erreicht, teilte der Sänger auf seiner Facebook-Seite mit. Unter Entzug müssen die Fans des Liedermachers aber nicht leiden. Bourani kündigte gleichzeitig ein neues Album an. Momentan ist er außerdem als Maui im neuen Disney-Film „Vaiana“ zu hören. Johanna Ewald unterhielt sich mit ihm über das Synchronsprechen, Kritiker und darüber, wie er mit seinem großen Selbstbewusstsein umgeht.

Dwayne Johnson hat Maui in der US-Fassung gesprochen. Haben Sie sich beim Einsprechen der deutschen Stimme an ihm orientiert?

Natürlich nicht. Stellen Sie sich vor, ich müsste einen 50-jährigen Typen sprechen, der seit 18 Jahren Whisky trinkt. Dwayne Johnson war zwar ein Orientierungspunkt, allerdings habe ich schnell gemerkt: Der Typ hat 40 Kilo mehr auf den Rippen – genau wie Maui, der ihm teilweise nachempfunden ist. Dadurch hat er einen ganz anderen Resonanzraum. Also musste ich mich davon lösen und habe geschaut, wie ich die Figur gestalten kann.

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Ich habe großen Respekt vor dem Sprechen. Es gibt so viele, die das ihr Leben lang machen, vorher noch eine Ausbildung absolviert haben. Das habe ich alles nicht. Ich profitiere vom Rhythmusgefühl, das ich aus der Musik habe.

Werden wir Sie singen hören?

Ja, im Englischen: „You’re Welcome“ – für Dwayne Johnson war das, glaube ich, eine größere Herausforderung, das zu singen, als für mich. Im Deutschen heißt die Nummer „Voll Gerne“. Die deutsche Vorlage haben wir noch mal überarbeitet.

Sehen wir Sie demnächst als Schauspieler?

Erst mal habe ich nicht vor, das auszubauen. Ich habe schon ein paar Rollen angeboten bekommen, die habe ich alle abgelehnt. Sie waren zu nah an meinem Image, das man eh von mir als Person der Öffentlichkeit kennt.

Was ist denn Ihr Image?

Das waren Rollen, die so Sympathieträger sind. Ich würde es ja bevorzugen, einen Bösewicht zu spielen, so ein Alter Ego zu haben, einfach etwas ganz anderes zu machen.

Maui ist ein Halbgott und fühlt sich deswegen oft ziemlich gut. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Das kommt auf die Tageszeit an. Morgens meistens nicht. Ich bin ein alter Morgenmuffel. Er hat ja ein ziemlich großes Ego, das viel Anerkennung bekommt – das kenne ich von meinem Beruf natürlich auch. Ich hab auch ein großes Ego, das ich im Zaum halten muss.

Als Coach bei „The Voice of Germany“ haben Sie zu einer Aufzeichnung Ihren Echo mitgebracht. Bescheiden geht anders.

Ja, ich habe schon Artikel dazu gelesen: „Der Protzanfall“. Im Fernsehen polarisiert man meistens. Fernsehschauen ist ein bisschen wie beim Fußball zugucken. Jeder weiß es besser. Ich habe den Echo nun mal gekriegt. Abholen darf ich ihn, aber später wieder rausholen nicht? Das finde ich albern. Ich habe ihn mir ja nicht selbst verliehen. Ich wollte zeigen, dass es möglich ist, einen Echo zu gewinnen.

Sind Sie immer so entspannt mit Kritik?

Man kriegt ja immer Gegenwind – auch im Netz. Die sogenannten Hater, die ihre Hasstiraden loslassen, auch bei politischen Themen wie der Flüchtlingskrise. Das Internet ist zum modernen Marktplatz geworden. Früher haben die Leute geschrien: „Hängt die Hexe!“ Heute lassen sie sich anonym im Netz aus. Ein Akt von Feigheit. Es ist nicht einfach, schnell eine Entscheidung treffen zu müssen. Auch Angela Merkel hat damals eine getroffen, als sie sich entschied, die Flüchtlinge in unser Land zu lassen. Im Grunde hat sie ihr Herz sprechen lassen und den Leuten Hilfe angeboten. Als Künstler muss man sich dem Gegenwind nicht so stellen wie als Politiker. Als Musiker rette ich keine Leben.