Düsseldorf. . Als Administrator des Onlinespiels Minecraft pirschte er sich über das Internet an einen zwölfjährigen Jungen heran. Der 35-Jährige kann ihn zu einem Treffen überreden und schließlich in der Schweiz abholen. Dann kommt es in der Wohnung des gelernten Kochs in Düsseldorf zu schweren sexuellen Missbrauchstaten. Dafür muss der Mann nun unbefristet in eine geschlossene Psychiatrie.
Als Administrator des Onlinespiels Minecraft pirschte er sich über das Internet an einen zwölfjährigen Jungen heran. Der 35-Jährige kann ihn zu einem Treffen überreden und schließlich in der Schweiz abholen. Dann kommt es in der Wohnung des gelernten Kochs in Düsseldorf zu schweren sexuellen Missbrauchstaten. Dafür muss der Mann nun unbefristet in eine geschlossene Psychiatrie.
Sein rundliches Gesicht verbirgt der Koch am Freitag hinter einem schwarzen Aktendeckel. Ein Psychiater hat dem unscheinbaren Mann im blauen Sweatshirt attestiert, gefährlich zu sein. Er geht zugleich wegen einer psychischen Störung von einer verminderten Schuldfähigkeit des 35-Jährigen aus. Das Landgericht verurteilt ihn am Freitag zu fünf Jahren Haft. Staatsanwältin und Nebenkläger hatten das Doppelte gefordert: zehn Jahre.
Die Strafe sei aber nicht besonders bedeutsam angesichts der Entscheidung des Gerichts, den 35-Jährigen unbefristet in eine geschlossene Psychiatrie einzuweisen, sagt Gerichtssprecherin Elisabeth Stöve. Die Diagnose des Gutachters, auf der die Anordnung fußt, ist nach Angaben aus Justizkreisen eine sogenannte Kernpädophilie. Von dieser Störung geht eine hohe Rückfallgefahr aus. Sie gilt zudem als kaum therapierbar. Im Fall des Schweizer Jungen attestiert das Gericht elf Missbrauchstaten unterschiedlicher Schwere. Darunter sei auch eine Vergewaltigung gewesen. Hinzu kommt der Besitz von Kinderpornografie. Eine Spezialeinheit der Polizei hatte den Jungen acht Tage nach dessen Verschwinden aus der Wohnung des 35-Jährigen geholt, nachdem das Bundeskriminalamt die Internet-Adresse des Kochs in Düsseldorf geortet hatte.
Als Minecraft-Administrator soll er den Jungen zunächst gezielt mit Vergünstigungen bedacht haben. Im Chat kam man ins Gespräch. „Cyber-Grooming“ nennen Experten solche Umtriebe von Pädo-Kriminellen im Internet: Lob und Komplimente, hinter denen dunkle Absichten stecken.