Sydney. Die australische Polizei hat mit der Festnahme von sechs Männern einen landesweit aktiven Kinderporno-Ring zerschlagen. Mutmaßliche Täter seien teilweise Vertrauenspersonen von Kindern gewesen, erklärte eine Sprecherin.

Ebenso kämen die sechs Festgenommenen aus allen Gesellschaftsschichten, erklärte die Einsatzleiterin der Abteilung zur Bekämpfung von Pädophilie und anderer Sexualverbrechen im Bundesstaat New South Wales, Helen Begg, am Sonntag in Sydney. So gehörten zu den Verdächtigen ein Referendar, ein Schwimmlehrer sowie ein ehemaliger Polizist. Den sechs Verdächtigen wird den Angaben zufolge eine Reihe von Verbrechen zur Last gelegt, darunter die Herstellung und Verbreitung von Kinderpornos. Bei der Razzia seien mehrere Computer beschlagnahmt worden, auf denen sich tausende Kinderporno-Bilder fanden, hieß es weiter.

Die Bilder wurden nach bisherigem Ermittlungsstand zumeist außerhalb von Australien angefertigt. Kevin Zuccato von der Bundespolizei sagte, die Ermittlungen würden wahrscheinlich Festnahmen im Ausland nach sich ziehen. Der Razzia waren elfmonatige Ermittlungen vorangegangen. Sie waren nach einem Hinweis aufgenommen worden. Dabei sei es den Polizeibeamten gelungen, das Vertrauen der Kinderschänder zu gewinnen und sich in ihr Netzwerk einzuschleusen, betonte Zuccato. Die Botschaft an Pädophile laute also: «Wenn Sie denken, dass sie im Internet anonym sind, denken Sie noch mal nach, denn Menschen, mit denen sie dort sprechen, könnten von der Polizei sein.» (afp)