Peking. Wegen der schwersten Schneefälle seit Jahrzehnten in China haben am Montag weiter hunderttausende Chinesen mitten in den Neujahrsferien an Bahnhöfen festgesessen.
Laut staatlichen Medienberichten könnte die Zahl der Gestrandeten im Laufe des Tages allein am Bahnhof der südlichen Stadt Guangzhou auf bis zu 600.000 Menschen ansteigen. Grund für das Verkehrschaos ist ein Stromausfall vom Samstag, durch den mindestens 136 Züge in der benachbarten Provinz Hunan zum Stillstand kamen. Mindestens elf Flughäfen in ganz China waren am Montag wegen Schnee und Eis geschlossen.
Eine Entspannung der Lage war weiter nicht abzusehen. Die Regierung warnte vor weiteren Schneestürmen, was zusätzliche Stromausfälle zur Folge haben könnte. Meteorologen rechneten vor allem für Dienstag mit schweren Schneestürme in Teilen Ostchinas. Das staatliche Fernsehen zeigte Bilder von gestrandeten Reisenden am Bahnhof von Guanghzou. Sie beklagten eine schlechte Versorgung mit Essen sowie fehlende sanitäre Einrichtungen. Am Sonntagabend hatte Ministerpräsident Wen Jiabao die örtlichen Behörden zu «dringendem» Handeln aufgefordert, um die Stromversorgung wieder herzustellen und das Verkehrschaos zu beenden. Während des Urlaubs Ferien zum chinesischen Neujahrsfest sind jedes Jahr Millionen Chinesen auf Reisen.
Das Chinesische Neujahrsfest fällt in diesem Jahr auf den 7. Februar. Es ist der wichtigste Feiertag in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land, zu dem sich Millionen Menschen zu ihren Familien auf den Weg machen. Insgesamt rechneten die Behörden nach Berichten der staatlichen Medien mit insgesamt 2,2 Milliarden Reisen per Bahn, Flugzeug oder Bus. Die Hauptreisezeit zum Neujahrsfest dauert vom 19. Januar bis zum 2. März. Für diese Periode rechnete das Bahnministerium mit einer Rekordzahl von 178,6 Millionen Passagieren, ein Zuwachs von mehr als 20 Millionen im Vergleich zum vergangenen Jahr. (afp)