Berlin. Offenbar sind Pflanzenschutzmittel nicht der Verursacher des Bienensterbens. Laut einer Studie liegt der Rückgang der Bienenvölker vor allem am Befall mit Varroamilben und Viren im Herbst.

Das Bienensterben der vergangenen Jahre ist offenbar nicht auf Pflanzenschutzmittel zurückzuführen. Das ergab das so genannte Bienenmonitoring, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) am Montag in Berlin mitteilte.

Eine Bienenwabe mit Bienen. Foto: ddp
Eine Bienenwabe mit Bienen. Foto: ddp © ddp

Der wissenschaftlichen Studie zufolge lagen die Winterverluste bei den Tieren in den Jahren 2004 bis 2008 zwischen acht und 16 Prozent, allerdings mit großen regionalen Schwankungen. Laut der Analyse liegt das vor allem am Befall der Bienenvölker mit Varroamilben und Viren im Herbst.

Zwar wurden bei den Untersuchungen auch 55 Wirkstoffe gefunden. Diese lagen den Ergebnissen des Bienenmonitorings zufolge jedoch zumeist im Spurenbereich. Eine Schädigung der Bienen sei daher nicht zu erwarten. In den nächsten Jahren sollen aber auch langfristige Effekte untersucht werden.

100.000 Daten von 120 Imkern mit 1200 Bienenvölkern erfasst

Im vergangenen Jahr hatten Imker und Naturschützer aus Angst vor einem Massensterben der Bienen ein Verbot der Insektengifte Clothianidin und Imidacloprid gefordert. Clothianidin konnte bei den Untersuchungen des so genannten Bienenbrots, den von den Tieren eingelagerten Pollen, aber überhaupt nicht nachgewiesen werden. Imidacloprid wurde lediglich in einer Probe gefunden.

Das Bienenmonitoring ist ein Projekt von bienenwissenschaftlichen Einrichtungen zusammen mit Imkerverbänden, dem Deutschen Bauernverband und der Chemischen Industrie. In den vergangenen vier Jahren wurden dafür mehr als 100.000 Daten von 120 Imkern mit 1200 Bienenvölkern erfasst. (afp)

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