Brüssel. Die Online-Bibliothek „Europeana“ ist nach einem Tag bereits wieder aus dem Internet genommen worden. Zuviele Nutzer wollten auf das neue Angebot aus Brüssel zugreifen. Vor allem die Deutschen waren aktiv.
Der Andrang war zu groß: Schon wenige Stunden nach Freischaltung der europäischen Online-Bibliothek „Europeana“ musste das Angebot wieder vom Netz genommen werden. Rund 20 Millionen Menschen hatten zu Spitzenzeiten versucht, die Webseite aufzurufen, erklärte am Freitag ein Sprecher der EU-Kommission. „Wir waren nur ausgerüstet für fünf Millionen Klicks.“ Bis Mitte Dezember werde das Problem aber behoben sein.
„Europeana“ war am Donnerstag in Brüssel feierlich eröffnet worden. Die digitale Bibliothek macht Dokumente, Bücher, Gemälde, Filme und Fotografien aus europäischen Sammlungen kostenlos im Internet zugänglich. Kurz danach brach die Seite wegen des riesigen Interesses das erste Mal zusammen, die Zahl der Server musste von drei auf sechs verdoppelt worden. Doch auch das reichte nicht, um den Ansturm zu bewältigen. „Europeana ist Opfer des eigenen Erfolgs geworden“, bedauerte der Sprecher. Nun müsse zusätzliche Computerkapazität im Rechenzentrum der Universität Amsterdam angemietet werden.
Vor allem die Deutschen waren neugierig auf das Angebot der Bibliothek: 15 Prozent der Klicks kamen aus Deutschland, 10 Prozent aus Frankreich und 4 Prozent sogar aus den USA. Die meisten suchten den Angaben zufolge nach der Mona Lisa.