New York. Die Comicfigur Wonder Woman ist jetzt Botschafterin für Gleichberechtigung. Nicht alle UN-Mitarbeiter halten das für eine gute Idee.
Die Vereinten Nationen haben die aus einem Comic entsprungene Superheldin Wonder Woman zur Ehrenbotschafterin für die gesellschaftliche Stärkung von Frauen und den Kampf um Gleichberechtigung ernannt. „Wir sind die Hälfte der Welt, wir haben eine Stimme, wir sind die Mütter der gesamten Menschheit“, sagte Lynda Carter, die Wonder Woman in einer TV-Serie 1975 erstmals gespielt hatte, bei der Veranstaltung in New York am Freitag. Wonder Woman habe eine Vision von Gerechtigkeit und Frieden und sei als Kämpferin „besser als die meisten“, sagte die Schauspielerin Gal Gadot, die die Heldin in einem 2017 erscheinenden Film spielt.
Die Ernennung hatte wegen der mitunter sexualisierten Darstellung von Wonder Woman für Kritik gesorgt. „Wir glauben nicht, dass eine fiktive Comicbuch-Figur, die im Grunde das Outfit eines Playboy-Bunnys trägt, die richtige Botschaft an unsere Mädchen oder gar Jungs ist - wir halten das für eine toxische Botschaft“, sagte etwa UN-Mitarbeiterin Cass DuRant. Rund 50 Protestierer hatten der Veranstaltung mit gereckten Fäusten den Rücken zugedreht und den Saal kurz vor der Ernennung dann verlassen. Mehr als 600 UN-Mitarbeiter hatten in einer Online-Petition versucht, die Personalie zu stoppen. (dpa)