Rom. Ein Imam regt in der Debatte um ein Burkini-Verbot zum Nachdenken an. Er postete ein Facebook-Foto von Nonnen in Ordenstracht am Meer.
Mitten in der Debatte um ein Burkini-Verbot am Strand postete er planschende Nonnen am Meer: Ein Imam in Italien hat mit einem Foto der Frauen in Ordenstracht auf Facebook viel Aufsehen erregt. Izzeddin Elzir, der auch Präsident der Vereinigung der muslimischen Gemeinde in Italien ist, stellte das Foto mit den sieben Nonnen Mitte der Woche ohne Kommentar online und bekam gleich viele „Gefällt-mir“-Angaben.
Doch dann wurde sein Facebook-Account zeitweise blockiert, wie er der Zeitung „La Repubblica“ erzählte. „Es ist absurd, dass man in Zeiten der Dauerkommunikation so ein Foto als Bedrohung ansieht. Es lädt doch zum Nachdenken ein.“
Facebook-Seite nach Stunden wieder online
Nach einigen Stunden war sein Account wieder erreichbar. Facebook erklärte, es habe nichts mit dem Foto zu tun gehabt, vielmehr habe jemand gemeldet, dass sein Account gefälscht sei. Das habe überprüft werden müssen.
Was auch immer die Beweggründe waren, das Foto war am Wochenende in fast jeder italienischen Zeitung gedruckt. Er habe, was das Foto betrifft, viel Solidarität und Verständnis von Katholiken bekommen, erklärte der Imam von Florenz, der generell in Italien den Dialog mit den Religionen sucht. „Auch die islamische Frau darf sich anziehen wie sie will.“ Neben der Diskussion über die Vollverschleierung im Öffentlichen Raum wird in Europa derzeit über den Sinn und die Anstößigkeit von Ganzkörper-Badeanzügen – Burkinis – für Musliminnen diskutiert. (dpa)