La Palma. .
Es wird noch ein langer Kampf gegen die Flammen werden, prophezeit Fernando Clavijo. „Diesen Brand zu kontrollieren, wird nicht einfach sein.“ Die Löscharbeiten in den Inselbergen des Ferienparadieses La Palma seien sehr schwierig, berichtete der Regierungschef der Kanarischen Inseln in der Leitstelle im Ort El Paso. Unzugängliche Schluchten und wechselnde Winde behinderten die Brandbekämpfung.
Der Waldbrand, der am Mittwoch im bergigen Hinterland auf der Kanareninsel La Palma ausbrach, zerstörte nach Schätzungen der Behörden bis Freitag bereits mehr als 3600 Hektar Pinienwald und Buschland. Dies entspricht fünf Prozent der gesamten Inselfläche. Das ist jetzt schon so viel, wie beim bisher schwersten Branddrama im Jahr 2009 in derselben Bergregion vernichtet wurde. Elf Löschhubschrauber und -flugzeuge leerten am Freitag pausenlos ihre Wassertanks über den Feuerfronten, die sich gleichzeitig Richtung Süden, Osten und Norden durch Bergtäler und über Gipfel fraßen. Die Flammen rückten im Süden immer näher Richtung Küste vor und bedrohten die ersten Gebäude der Gemeinde Fuencaliente. Im Norden bewegte sich die Flammenwand auf die Ortschaft El Paso zu. Insgesamt 2500 Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen und wurden in Hotels, Sporthallen und Schulen untergebracht.
Eine weitere spanische Militäreinheit, die von der südspanischen Stadt Sevilla eingeflogen wurde, verstärkte die Löschmannschaften. Mittlerweile sind Hunderte Soldaten, Feuerwehrmänner, Forstarbeiter, Polizisten und Freiwillige im Einsatz.
Am Vortag war ein Löschhelfer in den Flammen umgekommen, ein weiterer wurde schwer verletzt. Starker Wind und geringe Luftfeuchtigkeit erschwerten die Löscharbeiten.
La Palma und die anderen Kanarischen Inseln leiden derzeit unter einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 38 Grad.
Der Betrieb des Flughafens im Westen der Insel, über den die meisten Touristen einfliegen, wird durch den Waldbrand bisher nicht beeinträchtigt. Auf La Palma gibt es noch keinen Massentourismus. Im ganzen Jahr kommen etwa 160 000 Urlauber, jetzt im August werden rund 20 000 erwartet.