New York. US-Behörden ist ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen gelungen. Die Liste mit Vorwürfen gegen 46 mutmaßliche Mafiosi ist lang.

Die Staatsanwaltschaft in New York hat 46 mutmaßliche Mitglieder der italienischen Mafia angeklagt. Ihnen wird unter anderem Erpressung, Brandstiftung, Kreditkartenbetrug, der Betrieb illegaler Glücksspiel-Unternehmen, der Verkauf unversteuerter Zigaretten und Waffenhandel vorgeworfen. Sie sollen Mitglieder der sogenannten „Fünf Familien“ sein, die der sizilianischen Cosa Nostra angehörten, sagte Staatsanwalt Preet Bharara am Donnerstag.

Auf ihrer „grenzenlosen Suche nach illegalem Profit“ sei die Mafia heute in allen Bereichen der organisierten Kriminalität aktiv, sagte Bharara. Die Androhung von Gewalt, Verstümmelungen und Tötungen von Menschen, die sich den kriminellen Plänen in den Weg stellten, blieben Mittel der Wahl für die Mafia.

Anklage erinnert an Mafia-Romane

Mit Spitznamen wie „Tony the Wig“ (Tony die Perücke), „Mustache Pat“ (Schnurrbart-Pat), „Fish“, „Harp“ (Harfe), „Tugboat“ (Schlepper), „Anthony the Kid“ und „Big Vinny“ erinnern die Angeklagten an die Protagonisten eines Mafia-Thrillers. Sie sollen an der US-Ostküste, darunter in den New Yorker Stadtteilen Manhattan und Bronx, aber auch in den Staaten Pennsylvania und Massachusetts sowie im Südstaat Florida aktiv gewesen sein.

„Die Anklage liest sich wie ein alter Mafia-Roman, in dem Erpressung, illegales Glücksspiel, Brandstiftung und Drohungen, jemanden „plattzumachen“, zusammen mit einigen modernen Verbrechen wie Kreditkartenbetrug begangen werden“, sagte FBI-Mitarbeiter Diego Rodriguez. Die Ermittlungen seiner Behörde gemeinsam mit der Polizei hatten mehrere Jahre gedauert.

39 der Angeklagten wurden am Donnerstag festgenommen, wobei die Polizei unter anderem Waffen und 30.000 Dollar (26.900 Euro) sicherstellte. Zwei weitere Verdächtige hätten sich gestellt. Ein weiterer Verdächtiger werde sich vermutlich in den kommenden Tagen stellen, während drei weitere sich auf der Flucht befänden, hieß es. Ihnen allen droht eine Höchststrafe von 20 Jahren Haft. (dpa)