Berlin. Jetzt ist es traurige Gewissheit: Bei dem Anschlag in Nizza sind auch eine Lehrerin und zwei Schülerinnen aus Berlin getötet worden.

  • Bundesaußenminister bestätigt Todesopfer aus Deutschland
  • Berliner waren auf Klassenfahrt an der Côte d’Azur
  • Weitere Schülerin ist verletzt, aber außer Lebensgefahr

Bei dem Terroranschlag in Nizza sind auch eine Lehrerin und zwei Schülerinnen aus Berlin getötet worden. Dies bestätigte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Dienstag nach der Identifizierung der Toten in Berlin. Die junge Frau und die beiden Mädchen kamen von der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule im Berliner Bezirk Charlottenburg. Sie waren mit dem Abitur-Jahrgang auf Klassenfahrt an der Côte d’Azur.

Insgesamt starben bei dem Anschlag am Donnerstagabend neben dem Angreifer mindestens 84 Menschen. Der Täter – ein 31-jähriger Tunesier, der erst vor kurzem in die radikal-islamistische Szene abgedriftet sein soll – war am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Die Lehrerin und die beiden Schülerinnen galten zunächst als vermisst. Eine weitere Schülerin wurde verletzt, ist aber außer Lebensgefahr.

Die Welt trauert um die Opfer von Nizza

Am Tag nach dem verheerenden Anschlag auf die Feier des französischen Nationalfeiertags in Nizza zeigten Menschen in der ganzen Welt ihre Solidarität mit den Opfern. Dieses Mädchen etwa hielt ein Schild mit der Aufschrift „Frieden für Nizza“. Mit einer großen Schülergruppe trauerte sie am Freitagmorgen im indischen Ahmedabad.
Am Tag nach dem verheerenden Anschlag auf die Feier des französischen Nationalfeiertags in Nizza zeigten Menschen in der ganzen Welt ihre Solidarität mit den Opfern. Dieses Mädchen etwa hielt ein Schild mit der Aufschrift „Frieden für Nizza“. Mit einer großen Schülergruppe trauerte sie am Freitagmorgen im indischen Ahmedabad. © REUTERS
Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis (rechts) trug sich vor der französischen Botschaft in Bukarest in ein Kondolenzbuch ein.
Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis (rechts) trug sich vor der französischen Botschaft in Bukarest in ein Kondolenzbuch ein. © dpa
Währenddessen herrschte in Nizza immer noch Fassungslosigkeit. Diese Frau kann in der Nähe des Anschlagsorts die Tränen nicht zurückhalten.
Währenddessen herrschte in Nizza immer noch Fassungslosigkeit. Diese Frau kann in der Nähe des Anschlagsorts die Tränen nicht zurückhalten. © REUTERS
Überall in Nizza legten Menschen Blumen und Botschaften nieder. Auf einem Zettel am Hals dieses Kuscheltieres ist zu lesen: „Unsere Gedanken sind bei den Opfern.“
Überall in Nizza legten Menschen Blumen und Botschaften nieder. Auf einem Zettel am Hals dieses Kuscheltieres ist zu lesen: „Unsere Gedanken sind bei den Opfern.“ © REUTERS
Spaniens König Felipe und Königin Letizia besuchten die französische Botschaft in Madrid und drückten dort ihre Trauer aus.
Spaniens König Felipe und Königin Letizia besuchten die französische Botschaft in Madrid und drückten dort ihre Trauer aus. © REUTERS
„Vive la France“ – Es lebe Frankreich. Auch in Rom zeigten Menschen überall in der Stadt ihre Solidarität mit Botschaften und Blumen.
„Vive la France“ – Es lebe Frankreich. Auch in Rom zeigten Menschen überall in der Stadt ihre Solidarität mit Botschaften und Blumen. © REUTERS
In Mexiko City wurde in der Nacht zum Freitag unter anderem das Friedensengel-Monument in den Nationalfarben Frankreichs angestrahlt.
In Mexiko City wurde in der Nacht zum Freitag unter anderem das Friedensengel-Monument in den Nationalfarben Frankreichs angestrahlt. © REUTERS
Beim 22. Przystanek Woodstock Festival im polnischen Kostrzyn kamen die Menschen vor der Bühne zusammen und hielten Papierblätter in die Höhe, die zusammen die französischen Flagge ergaben.
Beim 22. Przystanek Woodstock Festival im polnischen Kostrzyn kamen die Menschen vor der Bühne zusammen und hielten Papierblätter in die Höhe, die zusammen die französischen Flagge ergaben. © dpa
Der Staatspräsident der Ukraine, Petro Poroschenko, legte Blumen vor der französischen Botschaft in Kiew nieder.
Der Staatspräsident der Ukraine, Petro Poroschenko, legte Blumen vor der französischen Botschaft in Kiew nieder. © REUTERS
„Je suis Nice“ – Ich bin Nizza. Diesen an den Trauerspruch der Anschläge von Paris angelehnten Satz ließen die Verantwortlichen am Gebäude des EU-Parlaments in Brüssel erscheinen.
„Je suis Nice“ – Ich bin Nizza. Diesen an den Trauerspruch der Anschläge von Paris angelehnten Satz ließen die Verantwortlichen am Gebäude des EU-Parlaments in Brüssel erscheinen. © REUTERS
In Nizza fanden sich am frühen Nachmittag Hunderte Menschen nahe des Anschlagsorts an der Promenade des Anglais ein, um gemeinsam zu trauern.
In Nizza fanden sich am frühen Nachmittag Hunderte Menschen nahe des Anschlagsorts an der Promenade des Anglais ein, um gemeinsam zu trauern. © REUTERS
Laura Boldini, die Chefin des italienischen Abgeordnetenhauses, nahm die französische Botschafterin in Rom, Catherine Colonna, in den Arm.
Laura Boldini, die Chefin des italienischen Abgeordnetenhauses, nahm die französische Botschafterin in Rom, Catherine Colonna, in den Arm. © REUTERS
Auch in Polen wurde vor der französischen Botschaft in der Landeshauptstadt kondoliert: Der polnische Verteidigungsminister Antoni Macierewicz legte Blumen vor dem Botschaftsgebäude in Warschau nieder.
Auch in Polen wurde vor der französischen Botschaft in der Landeshauptstadt kondoliert: Der polnische Verteidigungsminister Antoni Macierewicz legte Blumen vor dem Botschaftsgebäude in Warschau nieder. © dpa
Vor der französischen Botschaft in Wien drückten die Menschen mit Blumen ihre Solidarität aus.
Vor der französischen Botschaft in Wien drückten die Menschen mit Blumen ihre Solidarität aus. © REUTERS
Russlands Präsident Wladimir Putin wandte sich in einer Ansprache an den französischen Präsidenten Francois Hollande: „Russland weiß, was Terror ist und welche Gefahr er für uns alle darstellt. Unser Volk ist mit ähnlichen Tragödien nicht nur einmal konfrontiert gewesen. Wir können den Terrorismus nur mit vereinten Kräften besiegen.“
Russlands Präsident Wladimir Putin wandte sich in einer Ansprache an den französischen Präsidenten Francois Hollande: „Russland weiß, was Terror ist und welche Gefahr er für uns alle darstellt. Unser Volk ist mit ähnlichen Tragödien nicht nur einmal konfrontiert gewesen. Wir können den Terrorismus nur mit vereinten Kräften besiegen.“ © dpa
In Bangkok wurde der Opfer mit Kerzen und Stille gedacht.
In Bangkok wurde der Opfer mit Kerzen und Stille gedacht. © Getty Images
Mitten in Sydney fanden sich Trauernde in der Nacht zum Freitag ein und entzündeten Dutzende Kerzen.
Mitten in Sydney fanden sich Trauernde in der Nacht zum Freitag ein und entzündeten Dutzende Kerzen. © REUTERS
Auch zwei Tage nach dem Anschlag kamen Menschen an der Unglücksstelle zusammen, ...
Auch zwei Tage nach dem Anschlag kamen Menschen an der Unglücksstelle zusammen, ... © Getty Images
... um zu trauern ...
... um zu trauern ... © Getty Images
und Blumen niederzulegen.
und Blumen niederzulegen. © Getty Images
Der Strand und die Promenade waren einen Tag nach dem Anschlag noch menschenleer. Nur vereinzelt saßen Menschen fassungslos und trauernd am Meer.
Der Strand und die Promenade waren einen Tag nach dem Anschlag noch menschenleer. Nur vereinzelt saßen Menschen fassungslos und trauernd am Meer. © Getty Images
Die französischen Flaggen hingen an der Promenade in Nizza auf Halbmast.
Die französischen Flaggen hingen an der Promenade in Nizza auf Halbmast. © Getty Images
Auch bei der Toure de France zeigten sich Rad-Fans solidarisch mit den Opfern von Nizza.
Auch bei der Toure de France zeigten sich Rad-Fans solidarisch mit den Opfern von Nizza. © dpa
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Steinmeier sagte: „Wir haben jetzt leider die traurige Gewissheit über das, was wir befürchtet haben und vermuten mussten.“ Zugleich versicherte er: „Wir lassen uns nicht einschüchtern und stehen weiter Seite an Seite mit unseren europäischen und internationalen Partnern gegen Hass, Gewalt und Terror.“

Schule veröffentlicht Erklärung auf Internetseite

Der Tod der Lehrerin und der beiden Schülerinnen wurde auch von der Schule bestätigt. In einer Erklärung, die auf der Internet-Seite der Schule veröffentlicht wurde, heißt es: „Unsere Trauer in Worte zu fassen, fällt uns schwer. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen, Freundinnen und Freunden und den Schülerinnen und Schülern, die das Geschehen unmittelbar erleben mussten.“ (dpa)