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„Wir waren Könige“ – diese drei Worte beherrschen das Denken und Fühlen der harten Männer der Polizei. Drei Worte, die auf einem Zettel stehen, der im Dienstzimmer der SEK-Beamten an der Wand hängt. Es ist das Motto der Männer, die Tag für Tag bei Polizeieinsätzen ihr Leben riskieren. Und es ist der Titel eines knallharten und sehenswerten Thrillers.

Schon allein die Besetzung ist grandios: Ronald Zehrfeld, Mišel Matičević und Hendrik Duryn spielen die Mitglieder einer SEK-Einheit. Die Gruppe ist ein verschworener Haufen, der in einer eigenen Welt mit eigenen Gesetzen lebt; ihren Gesetzen.

Am Anfang steht ein missglückter Einsatz: Die SEK-Truppe von Teamleiter Mendes (Matičević) und seinem besten Freund Kevin (Zehrfeld) stürmt die Hochhauswohnung eines Drogendealers. Niederschmetternde Bilanz der Aktion: zwei tote Verdächtige, ein schwer verletzter SEK-Mann und ein gefährlicher Dealer auf der Flucht.

Als kurz darauf zwei Kollegen erschossen aufgefunden werden, ist für den impulsiven Mendes die Grenze überschritten, eine Spirale der Gewalt wird in Gang gesetzt. Seine Männer und er schwören Rache und tun alles, den Mörder zu kriegen. Dabei schrecken sie auch vor Selbstjustiz keineswegs zurück, was Kevin schließlich zu der alles entscheidenden Frage führt: „Was ist der Unterschied zwischen uns und denen, wenn wir damit durchkommen?“ Die Antwort: „Dass wir es können.“

Die außer Kontrolle geratene Welt der Erwachsenen spiegelt sich in der Geschichte des 13-jährigen Nasim (Mohammed Issa). Der Junge ist auf der Suche nach Anerkennung und Freunden. Als er eine Dienstwaffe der SEK-Männer findet, beginnt Nasim ein perfides Spiel und hetzt Polizisten und Gangmitglieder gegeneinander auf.

Der Frust und die Wut der
Beamten lassen sich auch beim abendlichen Schnaps in der Stammkneipe nur schwer runterspülen. Noch mehr Druck baut sich auf, als SEK-Chef Harthmann (Thomas Thieme) den Polizisten unmissverständlich klarmacht, dass sich die Selbstjustiz nicht wiederholen darf.

Fazit: Regisseur Philipp Leinemann hat seit seinem Regiestudium an der Münchener Filmhochschule überwiegend Kurz- und Werbefilme gedreht. Mit „Wir waren Könige“, seinem Debütspielfilm, hat er einen packenden wie sensiblen Beitrag geschaffen, der auch in den USA große Beachtung fand und beim Austin Film Festival den Preis der Jury als Bester Spielfilm erhalten hat.

ZDF, 23.35 Uhr