Niamey/Genf. Täglich ertrinken Flüchtlinge im Mittelmeer, doch ein Teil schafft es gar nicht so weit. In Niger sind 34 Migranten wohl verdurstet.

Skrupellose Schlepper hatten sie in der Sahara ausgesetzt, obwohl auch viele Kinder unter ihnen waren: In der Sahara sind offenbar 34 Flüchtlinge verdurstet. Die Menschen, darunter 20 Kinder und neun Frauen, seien nahe der Grenze zu Algerien tot gefunden worden, teilte das Innenministerium Nigers mit. Innenminister Mohamed Bazoum sprach von einer „Tragödie“ und drückte den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl aus.

Dabei ist bei den allermeisten Toten nicht einmal klar, um wen es sich handelt. Lediglich zwei der Opfer seien bislang identifiziert worden, meldeten die Behörden Nigers. Es handele sich um einen Mann aus Nigeria und eine Frau aus Niger. In Teilen Nigerias besteht bereits seit Mai 2013 der Ausnahmezustand. In dem Land gibt es große Spannungen und ethnische Konflikte zwischen dem muslimischen Norden und dem eher christlich geprägten Süden.

Migranten auf einem Lastwagen in der Wüstenstadt Agadez in Niger. Auf ihrer beschwerlichen Reise in den Norden liefern sie sich Schleppern aus.
Migranten auf einem Lastwagen in der Wüstenstadt Agadez in Niger. Auf ihrer beschwerlichen Reise in den Norden liefern sie sich Schleppern aus. © Reuters

Die Route durch die nigrische Sahara gilt als eine der wichtigsten für afrikanische Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa. Von Algerien aus versuchen die Flüchtlinge dann in der Regel, ihre Reise über das Mittelmeer in Richtung Italien oder Spanien fortzusetzen.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration passieren drei von fünf Flüchtlingen das westafrikanische Land, das an die Mittelmeeranrainer Algerien und Libyen grenzt. Das nigrische Innenministerium warnte Flüchtlinge vor den Gefahren auch durch kriminelle Gruppen auf der Route. Zudem seien im vergangenen Jahr 7000 Flüchtlinge im Rahmen eines Rückführungsabkommens aus Algerien nach Niger zurückgeschickt worden. (epd/dpa)