Berlin. Glamour und Glitzer: Die größten Filmstars kamen zum 66. Deutschen Filmpreis. Ausgezeichnet wurden die besten Filme und Schauspieler.
Spannung vor der Lola-Gala in Berlin: Rund 1800 Schauspieler, Regisseure, Produzenten und andere Filmschaffende versammelten sich am Freitagabend in Berlin zur Verleihung des Deutschen Filmpreises.
Zum 66. Mal sollte der hochdotierte Preis an die Besten ihres Fachs verliehen werden. Als Moderator der Preisgala konnte die Filmakademie wieder Jan Josef Liefers gewinnen, der mit waghalsigen Auftritten und Gags das Publikum schon beim vergangenen Mal begeistert hatte.
Auf dem roten Teppich vor dem Palais am Funkturm begann bereits am Nachmittag das große Schaulaufen der Promis in aufwendigen Roben und eleganten Smokings – beobachtet von zahlreichen Fans hinter der Absperrung. Zu den strahlenden, in die Kameras lächelnden Stars gehörten die deutsche Hollywoodschauspielerin Diane Kruger, Winfried Glatzeder, Hannelore Elsner, Natalia Wörner, Sunnyi Melles, Martin Wuttke, Robert Stadlober, Christoph Maria Herbst und Milan Peschel.
Sechs Filme mit Chance auf Lola
Über die Gewinner der wichtigsten Auszeichnung für das deutsche Kino entscheiden die 1700 Mitglieder der Deutschen Filmakademie. „Es ist ein guter Jahrgang“, sagte Akademie-Mitglied Ulrich Matthes. „Ich hatte wirklich die Qual der Wahl bei vielen Kategorien.“ Akademiepräsidentin Iris Berben meinte: „Wir werden unterschiedliche Generationen da vorne auf der Bühne haben.“
Sie schlug bei der Verleihung politische Töne an. „Ausländer- und islamfeindliches Gedankengut ist mittlerweile Parteiprogramm geworden“, sagte Berben bei der Gala. „Aber wir dürfen als Künstler nicht verstummen, wir müssen handeln.“ Was den deutschen Film angeht, forderte sie „mehr Geld für mutige Ideen“ und „mehr Frauen!“.
Insgesamt sechs Filme hatten Chancen auf die goldene Lola für den besten Spielfilm. Der Politthriller „Der Staat gegen Fritz Bauer“ von Lars Kraume gewann die Lola als bester deutscher Film. Die Lola in Silber ging an „Herbert“ von Thomas Stuber, Bronze holte „Vier Könige“ von Theresa von Eltz.
Gleich zwei Preise gab es für die Schauspielerin Laura Tonke – für die Hauptrolle in „Hedi Schneider steckt fest“ und die Nebenrolle in „Mängelexemplar“. Bester Hauptdarsteller wurde Peter Kurth („Herbert“).
Kraumes Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“ setzte sich in den Kategorien Drehbuch, Kostümbild, Szenenbild, Regie und mit Ronald Zehrfeld auch in der Sparte als bester Nebendarsteller durch. Der Film über die zögerliche Aufarbeitung der Nazi-Diktatur war in insgesamt neun Kategorien nominiert und galt als Favorit.
Besucherstärkste Film: „Fack Ju Göhte 2“
Zwei Lola-Preisträger waren schon bekannt: Für die Schulkomödie „Fack Ju Göhte 2“ – mit rund 7,6 Millionen Kinozuschauern ein Publikumsrenner – sollte Hauptdarsteller Elyas M'Barek den Preis für den besucherstärksten Film entgegennehmen. Die Ehren-Lola ging an Filmproduzentin Regina Ziegler („Weissensee“).
Nach der Gala soll dann die große Lola-Party steigen, ab 2 Uhr will dann Schauspieler und DJ Lars Eidinger an den Turntables stehen.
Die Preisverleihung wird in der ARD zeitversetzt ab 22.00 Uhr ausgestrahlt. (dpa)
Die bisherigen Auszeichnungen:
• Bester Spielfilm in Gold: „Der Staat gegen Fritz Bauer“
• Bester Spielfilm in Silber: „Herbert“
• Bester Spielfilm in Bronze: „4 Könige“
• Bester Hauptdarsteller: Peter Kurth in „Herbert“
• Beste Hauptdarstellerin: Laura Tonke in „Hedi Schneider steckt fest“
• Beste Nebendarstellerin: Laura Tonke in „Mängelexemplar“
• Bester Nebendarsteller: Ronald Zehrfeld in „Der Staat gegen Fritz Bauer“
• Beste Regie: Lars Kraume („Der Staat gegen Fritz Bauer“)
• Bestes Drehbuch: „Der Staat gegen Fritz Bauer“ von Lars Kraume und Olivier Guez
• Beste Kamera/Bildgestaltung: Markus Nestroy
• Bester Schnitt: Alexander Berner („Ein Hologramm für den König“)
• Bestes Szenenbild: Cora Pratz („Der Staat gegen Fritz Bauer“)
• Bestes Kostümbild: Esther Walz („Der Staat gegen Fritz Bauer“)
• Bestes Maskenbild: Hanna Hackbeil („Herbert“)
• Bester Kinderfilm: „Heidi“
• Beste Filmmusik: Alexandre Desplat („Everything Will Be Fine“)
• Beste Tongestaltung: Roland Winke, Matthias Lempert und Frank Kruse („Ein Hologramm für den König“)
• Besucherstärkster Film: „Fack Ju Göthe 2“
• Ehrenpreis: Filmproduzentin Regina Ziegler
• Bester Dokumentarfilm: „Above and Below“ von Nicolas Steiner
• Bernd-Eichinger-Preis (undotiert): Produzent Stefan Arndt