Angehörige von Germanwings-Opfern trauern in Marseille
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Marseille. Am 24. März jährt sich der Absturz der Germanwings-Maschine. Nun reisten Angehörige der Opfer für eine Gedenkfeier nach Frankreich.
Fast genau ein Jahr nach der Germanwings-Katastrophe in den französischen Alpen sind in Marseille zahlreiche Angehörige der Absturz-Opfer zu einer Gedenkfeier zusammengekommen. Abgeschirmt von Sicherheitskräften trafen sich Verwandte und Bekannte am Mittwochabend in der großen Halle des Veranstaltungszentrums Chanot in der südfranzösischen Hafenstadt. Die Lufthansa – Mutterkonzern von Germanwings – erwartete mehr als 600 Angehörige zu den Feierlichkeiten in Frankreich.
Während eines überkonfessionellen Gottesdienstes sollte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, die Predigt halten. Kurschus hatte bereits im April 2015 zusammen mit dem katholischen Kardinal Rainer Maria Woelki die Trauerfeier im Kölner Dom geleitet.
150 Insassen kamen ums Leben
An diesem Donnerstag, genau ein Jahr nach dem Absturz von 4U9525 am 24. März 2015, soll im französischen Le Vernet sowie in der Ruhrgebietsstadt Haltern am See an die Katastrophe erinnert werden. Der kleine Alpen-Ort Le Vernet liegt nur wenige Kilometer entfernt von der schwer zugänglichen Absturzstelle in etwa 1500 Metern Höhe. Aus Haltern stammten eine Schülergruppe und ihre Lehrerinnen – alle 18 starben bei dem Unglück.
Der psychisch kranke Copilot hatte den Airbus A320 absichtlich in den Felsen gesteuert. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben. 72 von ihnen stammten aus Deutschland.
Der Germanwings-Absturz – eine Chronik
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51 Opfer stammten aus Spanien. Auch dort wurde bereits am Mittwoch an die Opfer erinnert. „Ich denke an den Tag mit großem Schmerz zurück“, sagte der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy während einer Gedenkfeier im Flughafen von Barcelona. „Die beste Art, die Opfer zu ehren, besteht darin, alles daran zu setzen, dass eine solche Katastrophe sich nicht wiederholt.“
Angehörige von spanischen Opfern verlangten mehr Kontrollen und Sicherheitsvorkehrungen. „Wie wir gesehen haben, versagten die geltenden Bestimmungen“, sagte Silvia Chaves, Vorsitzende eines Zusammenschlusses von Hinterbliebenen.
Entschädigungsangebote der Lufthansa als zu niedrig abgelehnt
Noch vor dem Jahrestag sollte eine Klage gegen die Lufthansa-Flugschule in den USA eingereicht werden. Eine US-Anwaltskanzlei sei mit der millionenschweren Zivilklage beauftragt, teilte Rechtsanwalt Christof Wellens mit. Er vertritt 34 Opferfamilien. An der Flugschule der Lufthansa in Arizona wurde der Copilot ausgebildet. Er habe seine Ausbildung 2009 wegen psychischer Probleme unterbrochen. „Aus unserer Sicht hätte er danach keine Fluglizenz bekommen dürfen“, sagt der Anwalt.
Bisherige Entschädigungsangebote der Lufthansa wurden als zu niedrig abgelehnt. Für jedes Opfer wurde nach Angaben von Germanwings eine Soforthilfe von 50.000 Euro gezahlt. Hinzu sollen 25.000 Euro Schmerzensgeld kommen. Nächste Angehörige sollten ohne weitere Prüfung 10.000 Euro bekommen. (dpa)
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