Madrid. .
Unscheinbar kommt er daher: Schlichtes Hemd und Strickjacke, die Krawatte lässt er gerne weg. Der spanische Mode-Milliardär Amancio Ortega, der inzwischen mit seinen Zara-Shops zum zweitreichsten Mann der Welt aufstieg, liebt die Diskretion.
Vielleicht half dem 79-jährigen Spanier diese Bescheidenheit beim Aufstieg zum unangefochtenen Modezar dieser Welt. Ein Mann, der sich von ganz unten mit harter Arbeit und Disziplin nach oben kämpfte: Der Sohn eines Eisenbahners begann seine Karriere ohne Schulabschluss als Laufbursche in einem Hemdengeschäft. 1963 eröffnete er seinen ersten Laden, in dem er Bademäntel verkaufte. 1975 folgte dann der erste Zara-Shop, dessen Mode die Welt eroberte.
Heute unterhält Ortegas Inditex-Konzern knapp 7000 Geschäfte in 88 Ländern. Und die Expansion geht weiter: Fast jeden Tag wird irgendwo auf dem Globus und immer in den besten Einkaufslagen eine neue Boutique eröffnet. „Ohne Wachstum stirbt ein Unternehmen“, predigt der größte Textilhändler auf dem Erdball, der sich 2011 als Konzernchef zurückzog.
Ortega achtet noch immer darauf, dass jede Woche neue Kollektionen in die Geschäfte rollen. „Das Streben nach ständiger Erneuerung ist die treibende Kraft.“ Das schlimmste Übel eines Unternehmers sei die Selbstgefälligkeit, sagt er. Inditex gilt als das gesündeste Großunternehmen Spaniens. Weltweit werden 150.000 Menschen beschäftigt.