Palma. .
Sangría gehört für viele Touristen zum Mallorcaurlaub. Es muss ja nicht gleich aus Eimern getrunken werden. Jenem Zehnliterbehältnis, das schon länger zum Symbol eines ungezügelten Tourismus geworden ist, der von Mallorcas Sittenwächtern bekämpft wird.
Nun konnten die Kampftrinker jubeln, weil sie Amtshilfe von Mallorcas oberstem Gericht bekamen. Die Richter kippten ein Benimmgesetz der Inselhauptstadt Palma, das öffentliche Trinkgelage, Ruhestörung, Strandverschmutzung, Wildpinkeln und anderes „unzivilisiertes Verhalten“ verbot.
Dürfen sich Urlauber an der Partymeile Playa de Palma bald wieder benehmen, wie sie wollen? Nein, heißt es aus dem Rathaus. „Die Sangría-Eimer kehren nicht an den Strand zurück.“
Die Stadtverwaltung Palmas weist darauf hin, dass nach der Annullierung der umfangreichen „Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben“ nun automatisch wieder jene kommunalen Normen gelten, die durch das Sittengesetz ersetzt worden waren. Und das reiche aus, um „unbürgerliches Benehmen“ zu bestrafen. So werden zum Beispiel öffentliche Trinkgelage künftig wieder mit einer aus dem Jahr 2011 stammenden Bestimmung bekämpft.