Essen. Mit “Helau“ landet die Komikerin kurz vor Altweiber einen Internethit. Michael Kessler gibt seine Antwort für die Mainzer Fastnacht.

Für den kölschen Jeck ist das eine absolute Horrorvorstellung: Es ist Wieverfastelovend (Weiberfastnacht) oder Rosenmontag – und plötzlich schreit einer "Helau" statt "Alaaf". Denn wer so was macht, könnte ja aus Mainz kommen, oder noch viel schlimmer: aus Düsseldorf. "Helau" ist im Kölner Karneval einfach tabu.

Komikerin Carolin Kebekus weiß das ganz genau, schließlich wuchs sie in Köln-Ostheim auf. Und mit dem Karneval in der Domstadt ist Kebekus offenbar eng verbunden. Denn zusammen mit der Band "Beer Bitches" machte sie aus dem Welthit "Hello" von Adele einen kölschen Karnevalssong – und landete damit nun püntklich zum Start in den Straßenkarneval am Donnerstag einen viralen Hit. Bei Facebook wurde das Video vom Auftritt in der WDR-Sendung "Deine Sitzung" schon mehr als 4000 Mal geteilt, bei Youtube mehr als 700.000 angeklickt.

"Helau, wie fies"

Kebekus und die "Beer Bitches" berichten von einem Mann, der eigentlich "perfekt" war, eben bis er den falschen Narrenruf in die Welt posaunte. "Helau, wie fies. Hat der das gerade laut gesagt, oder hab' ich mich verhört?“, singt Kebekus mit toller Stimme im feinsten Kölsch (hier aus Gründen der allgemeinen Verständlichkeit in der hochdeutschen Übersetzung). Und weiter: "Ich komm' aus Köllefornia-Ehrenfeld und da sagt man Alaaf."

Der sprachliche Fehler wiegt für eine Kölnerin so schwer, dass er am besten geheim bleibt. "Ich kann nur hoffen, dass meine Familie das nicht weiß. Helau sagt der an Karneval, und ruft das durch den ganzen Saal", setzt Kebekus fort. Auch einen Seitenhieb aus den größten Kölner Rivalen im Fußball bringt die Komikerin in ihrem Adele-Cover unter: "Helau sagt der an Karneval, und trägt auch noch 'nen Gladbach-Schal."

In den sozialen Netzwerk kommt der Song gut an – sogar in der Landeshauptstadt. So schreibt eine Nutzerin auf Facebook: "Eine Düsseldorferin schickt ein begeistertes Helau nach Köln zu den Mädels." Ein anderer schreibt: "Ein verschmitztes Helau aus der schönen Landeshauptstadt Düsseldorf, liebe Carolin."

Für Kebekus ist "Helau" nicht der erste virale Hit. Beim Deutschen Comedypreis 2015 parodierte die 35-Jährige "Atemlos" von Helene Fischer und sammelte bis jetzt mehr als 7,5 Millionen Klicks bei Youtube. Ihre kirchenkritische Parodie "Dunk dem Herrn" wurde rund 3,7 Millionen mal auf dem Videoportal angeklickt.

Michael Kessler antwortet für die Mainzer Fastnacht

Eine nicht wirklich ernst gemeinte Antwort auf das Video hat jetzt der Komiker Michael Kessler unter #helaustattalaaf auf Facebook geliefert. Im Gegensatz zum kölschen Mädel Kebekus ist er der Mainzer Fastnacht verbunden und schickt seinem ganz persönlichen Adele-Cover die Botschaft voran: "Caro, die Battle ist eröffnet." Und dann singt Kessler, nicht annähernd so stimmgewaltig wie Kebekus: "Alaaf, wie mies (...). Die Fastnacht die kommt aus Mainz, das weiß doch jedes Kind." Seinen Song schließt der Fassenacht-Jeck mit den Worten: "Es heißt Helau und nicht Alaaf."