London. Banksy hat ein neues Bild platziert – mitten in London. Erneut thematisiert der rätselhafte Straßenkünstler die Flüchtlingsproblematik.
Der geheimnisvolle Street-Art-Künstler Banksy hat mit einem neuen Wandbild das Vorgehen der französischen Polizei im provisorischen Flüchtlingscamp bei Calais kritisiert. Das Bild auf einer Holzwand gegenüber der französischen Botschaft in London, das Arbeiter am Montag abdeckten, zitiert eine Illustration des Buchs und des Musicals „Les Misérables“. Zu sehen ist ein junges Mädchen vor der französischen Fahne, dem Tränen aus den Augen laufen. Am Boden liegt eine Dose Tränengas.
Erstmals hat Banksy, dessen Identität nicht bekannt ist, sein Werk mit einem QR-Code versehen, den man mit dem Handy scannen kann. Er führt nach Angaben der Nachrichtenagentur PA zu einem Video, das den Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen im „Dschungel“ genannten Lager bei Calais zeigen soll. Dort leben Tausende Flüchtlinge teils unter elenden Bedingungen. Banksy bestätigte auf seiner Website, dass das Bild echt sei.
Apple-Gründer Steve Jobs als Flüchtling
Der Straßenkünstler hatte auch im Lager bei Calais ein Bild gemalt, das den Apple-Gründer Steve Jobs als Flüchtling zeigt. Jobs’ Vater war aus Syrien in die USA gekommen. Die britische Tageszeitung „Guardian“ zitiert den Künstler dazu: „Man will uns oft glauben machen, Migration sei eine Belastung für Staaten. Aber Steve Jobs war der Sohn eines syrischen Migranten. Apple ist das profitabelste Unternehmen der Welt, es zahlt jährlich mehr als sieben Milliarden Dollar an Steuern – und es existiert nur, weil sie einen jungen Mann aus Homs hereingelassen haben.“
Scotland Yard teilte mit, dass am Sonntagabend Unbekannte versucht hätten, das neue Bild in London zu stehlen. Es wurde von Bauarbeitern mit einer Holzwand verdeckt. (dpa)