Euskirchen. In Euskirchen wurde eine Frau festgehalten und musste zusehen, wie ihr Hund mit Giftködern gefüttert wurde. Die Polizei sucht ein Paar.

Sie wollte nur mit ihrem Hund Gassi gehen – dann wurde sie machtlose Zeugin, wie ihr kleiner Jakob vergiftet wurde. Eine 40-Jährige aus Euskirchen und ihr sechs Monate alter Beagle sind nach Polizeiangaben Opfer von Tierquälern geworden. Ein vergleichbarer Fall ist aus den vergangenen Jahren nicht bekannt. Ein etwa 70 Jahre altes Paar wird wegen der Tat gesucht.

Die Frau war am Mittwochmorgen mit dem Hund spazieren, als ihr das ältere Paar entgegen kam. Plötzlich habe der Mann sie an den Armen gepackt und festgehalten, berichtete die Polizei weiter. Seine Begleiterin hielt dem Hund währenddessen Fleischbällchen hin, die das Tier sofort verschlang. Doch die Leckerlis waren vergiftet. „Für mich sind das keine Menschen mehr, für mich sind das Schweine“, sagte Halterin Tanja Balkhausen später gegenüber RTL.

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In Fleischbällchen steckte Schneckenkorn

In die Fleischbällchen war Schneckenkorn gemischt worden – ein Mittel, dass man im Garten etwa gegen Schnecken einsetzt. Beagles verschlingen Futter oft sehr hastig. Auch deshalb sei die Vergiftung so schwerwiegend gewesen, hieß es von der Polizei.

Dass Giftköder etwa an Wegesrändern ausgelegt werden, ist nichts Neues. Aber dass Hundehalter mit Gewalt angegangen würden, sei eine neue Qualität, sagte der Polizist.

Ende 2015 berichtete etwa das Landeskriminalamt in Thüringen, dass die Zahl der polizeilich erfassten Vergiftungen von 2010 bis 2014 stark angestiegen sei. Wurden 2010 noch zehn Vergiftungen angezeigt, seien es vier Jahre später schon 31 gewesen. Acht Tiere seien 2014 gestorben, nachdem sie Giftköder gefressen hatten. Doch die Täter werden nur selten gestellt.

Köder werden nicht nur mit Gift versetzt, es gibt auch Fälle, in denen sie mit Rasierklingen oder Nägeln gespickt werden. Die Motive können laut Polizei vom Ärger über Hundehaufen und Angst vor freilaufenden Hunden bis hin zu Nachbarschaftsstreitigkeiten oder psychischen Störungen reichen. (dpa)