Köln. Im Zusammenhang mit den Kölner Silvester-Übergriffen ist ein weiterer Mann festgenommen worden. Mittlerweile liegen 516 Anzeigen vor.

Im Fall der sexuellen Übergriffe und des Diebstahls in der Silvesternacht in Köln hat die Polizei einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Der 19-Jährige wurde nach Angaben der Behörden am Abend des 9. Januars auf dem Hauptbahnhof Gütersloh aufgegriffen. Ihm wird vorgeworfen, einer 23-Jährigen in der Neujahrsnacht das Handy gestohlen zu haben.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich laut Polizeiangaben um einen marokkanischen Staatsangehörigen, der seit Januar 2013 „mehrfach wegen unterschiedlicher Delikte in Erscheinung getreten ist“. In diesem Zusammenhang habe er bereits mehrere Haftstrafen verbüßt.

Bisher 516 Strafanzeigen und 20 potenzielle Täter

Bezüglich der weiteren Ermittlungen teilte die zuständige Ermittlungsgruppe „Neujahr“ mit, dass wegen der Übergriffe am Kölner Hauptbahnhof insgesamt 516 Strafanzeigen vorlägen. In etwa 40 Prozent der Fälle würde unter anderem wegen Sexualstraftaten ermittelt. Die Zahl ist übers Wochenende förmlich explodiert: Die Polizei kommt inzwischen überhaupt erst dazu, aufgelaufene Anzeigen zu erfassen.

Auch interessant

Ein Großteil der Anzeigen, die in anderen Dienststellen erstattet und nach Köln geschickt wurden, hatte dort bis zum Freitag niemand bearbeitet, bestätigte ein Polizeisprecher unserer Redaktion. Dann wurde die Ermittlungsgruppe aufgestockt. Inzwischen bestehe sie aus mehr als 100 Kriminalbeamten. Damit könnten deutlich mehr Anzeigen in gleicher Zeit erfasst werden.

Bislang liegen den Ermittlern Hinweise auf 20 namentlich bekannte Personen vor, die für Straftaten verantwortlich sein könnten. Nach Angaben der Polizei werden weiterhin Videoaufzeichnungen ausgewertet und Geschädigte und Zeugen befragt. (sah)