Hamburg. In diesem Jahr gab es zweimal einen absoluten Wärmerekord. Doch im Durchschnitt betrachtet, wurde schon mal ein wärmeres Jahr gemessen.
Auch wenn es viele Deutsche so wahrgenommen haben: 2015 war nicht das wärmste Jahr seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnung. Wie das Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation mitteilt, lag die Temperatur im Jahresmittel für 2015 etwa 1,8 Grad über den Normalwerten. Im Jahr 2014 lagen die Temperaturen im Schnitt allerdings noch höher.
Gleich zwei Mal wurde der absolute Temperaturrekord von 40,3 Grad am 5. Juli und 7. August im fränkischen Kitzingen erreicht. „Diese Werte müssen als außerordentlich betrachtet werden“, sagte Institutsleiter Frank Böttcher. Der zweithöchste Wert von 40,2 Grad sei in Deutschland seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen 1881 nur fünf Mal gemessen worden.
Dezember 2015 war der wärmste seit Wetteraufzeichnung
Im Dezember 2015 lagen die Temperaturen im Bundesmittel um etwa 5,7 Grad höher als der durchschnittliche Wert. Dies ist höher als alle anderen gemessenen Dezemberwerte zuvor. Gleichzeitig ist der Dezember 2015 auch der Monat mit der bisher höchsten positiven Abweichung für einen Monat überhaupt.
Nach dem Dezember 2015 mit einer Abweichung von plus 5,7 Grad folgen auf Platz 2 der Februar 1990 und der Januar 2007 mit plus 5,3 Grad und auf Platz 3 der Juli 2006 mit plus 5,1 Grad. 2015 sei das Jahr, in dem der Klimawandel für alle sichtbar werde, sagte Böttcher. „Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen.“
Auch weltweit Rekordwerte
Weltweit wurden nach Institutsangaben ebenfalls neue Rekorde gebrochen. Im November 2015 wurde der erste Monat mit einer um mehr als ein Grad (plus 1,04 Grad) zu hohen globalen Mitteltemperatur registriert. Dieser Wert wurde im Dezember 2015 mit einer Abweichung von plus 1,06 Grad noch einmal übertroffen. Dies sei ein „erheblicher Sprung nach oben“, sagte Böttcher. „Nachdem 2014 bereits einen neuen globalen Wärmerekord aufgestellt hat, wurde dieser Wert in 2015 noch einmal deutlich übertroffen.“ (epd)