Las Vegas. Der frühere US-Footballstar OJ Simpson hofft darauf, zumindest zweitweise in Freiheit zu kommen. Sein Anwalt beantragte nun beim Obersten Gericht des Bundesstaats Nevada die Freilassung seines Mandanten auf Kaution, da keine Fluchtgefahr bestehe.

Der wegen bewaffneten Raubüberfalls und Entführung verurteilte frühere US-Footballstar O.J. Simpson hofft zumindest vorübergehend auf Freiheit. Sein Anwalt beantragte am Montag (Ortszeit) beim Obersten Gericht des Bundesstaats Nevada die Freilassung seines Mandanten auf Kaution, bis über dessen Berufungsantrag entschieden sei. Simpson war im Dezember zu einer Haftstrafe von bis zu 33 Jahren verurteilt worden.

Der Anwalt versicherte in seinem Antrag auf Freilassung Simpsons, dass keine Fluchtgefahr bestünde. Dass das höchste Gericht von Nevada den Antrag auf eine Freilassung auf Kaution überhaupt anhörte, ist ein seit 30 Jahren nicht dagewesener Vorgang. Das Gericht wird sich nach Angaben von Simpsons Anwalt aber frühestens in einigen Wochen mit dem Fall befassen.

Im September 2007 soll er einen Laden in las Vegas überfallen haben

Simpson soll im September 2007 mit bewaffneten Komplizen zwei Andenkenhändler in einem Hotel-Kasino in Las Vegas überfallen haben, um sich persönliche Erinnerungsstücke aus seiner Zeit als Football-Star zurückzuholen. Deshalb war der 62-Jährige im Dezember 2008 zu bis zu 33 Jahren Haft verurteilt worden, von denen er laut Gericht mindestens neun im Gefängnis verbringen muss. Dagegen hat der ehemalige Footballstar Berufung eingelegt.

Simpson war 1995 Protagonist eines der umstrittensten Fälle der US-Justizgeschichte: In einem Indizienprozess wurde er von dem Vorwurf freigesprochen, seine frühere Ehefrau Nicole Brown-Simpson und deren Freund Ron Goldman ermordet zu haben. In einem späteren Zivilverfahren wurde er aber zur Zahlung von Entschädigungen in Höhe von 33,5 Millionen Dollar an die Hinterbliebenen der Opfer verurteilt. (afp)