Berlin. Die Polizei schließt bei den Morden an Mohamed und Elias ein sexuelles Motiv nicht aus. Dazu passen Funde der Ermittler bei Silvio S.
Auf dem Computer des mutmaßlichen Doppelmörders Silvio S. haben Ermittler Kinderpornos sichergestellt, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. Die Polizei hatte die Wohnung des Mannes in einem Ort südlich von Potsdam durchsucht und dabei den Rechner beschlagnahmt.
Silvio S. hat gestanden, den vierjährigen Mohamed getötet zu haben. Gegenüber den Ermittlern verriet der 32-Jährige Details zu der Tat. Silvio S. hatte die Polizei zur Leiche von Mohamed geführt. Der Junge war von einer zentralen Registrierungsstelle für Flüchtlinge in Berlin entführt worden. Die Tötung des sechsjährigen Elias gab der mutmaßliche Täter zu, schweigt seitdem allerdings zum Tathergang.
Fund erhärtet Verdacht
Die Polizei hatte bereits bei einer Pressekonferenz am Sonntag gesagt, dass es zumindest im Fall Mohameds Hinweise auf „sexuelle Motive“ gegeben habe. Der Fund der Kinderpornos auf dem Computer könnte diesen Verdacht erhärten.
Region trauert um Mohamed und Elias
Während die Ermittlungen andauern, soll Mohamed in den kommenden Tagen in Berlin nach islamischem Ritus beigesetzt werden. Wie ein Anwalt von Mohameds Familie mitteilte, sei die Leiche am Montag freigegeben worden und werde am Dienstag von einem Bestattungsinstitut abgeholt. Die Kosten für die Bestattung sind bereits durch eine Stiftung und Spenden gedeckt.
In Potsdam wird es um 18 Uhr am Dienstag eine Trauerfeier für Elias geben. „Indem wir gemeinsam zusammenkommen, geben wir der Trauer einen Raum“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) im Vorfeld. Zu der Veranstaltung werden auch Geistliche der evangelischen und katholischen Kirche erwartet. (ac/dpa)