Den Haag. Alles sah nach einem spektakulären und gekonnten Manöver mit Großkränen aus. Doch die Operation zur Einsetzung eines riesigen Fertigteils bei einer Brücken-Modernisierung endete mit einem Fiasko.

In der niederländischen Kleinstadt Alphen aan Rijn sind am Montag vier Wohn- und Geschäftshäuser unter der Wucht von zwei umkippenden Baukränen zerstört worden. Aus den Trümmern befreiten Rettungsmannschaften einen Mann lebend. Tote habe es nicht gegeben, bestätigte Alphens Bürgermeisterin Liesbeth Spies am Dienstagmorgen.

Zur Gesamtzahl der Verletzten hatte es nach dem Unfall unterschiedliche Angaben gegeben. Am Nachmittag sprach die Feuerwehr noch von 20 Verletzten, am Abend wurde die Zahl deutlich nach unten korrigiert. Inzwischen soll es nur einen Verletzten geben. Die Polizei hatte mit Spürhunden in den vier eingestürzten Häusern gesucht. Die Suche gestaltete sich wegen der hohen Einsturzgefahr schwierig.

Kräne stürzen auf Wohnhäuser

Zwei Schwerlastkräne sind am Montag (3. August 2015) in den Niederlanden auf mehrere Häuser gestürzt.
Zwei Schwerlastkräne sind am Montag (3. August 2015) in den Niederlanden auf mehrere Häuser gestürzt. © imago/Hollandse Hoogte
Die vier Gebäude im kleinen Städtchen Alphen aan den Rijn wurden beim Aufprall komplett zerstört.
Die vier Gebäude im kleinen Städtchen Alphen aan den Rijn wurden beim Aufprall komplett zerstört. © dpa
Die Kräne sollten von einer schwimmmenden Plattform aus ein schweres Bauteil auf eine neue Brücke hieven.
Die Kräne sollten von einer schwimmmenden Plattform aus ein schweres Bauteil auf eine neue Brücke hieven. © dpa
Der Kahn kippte – die beiden Kräne rutschten von der Ladefläche. Last und Ausleger durchschlugen die Häuser.
Der Kahn kippte – die beiden Kräne rutschten von der Ladefläche. Last und Ausleger durchschlugen die Häuser. © dpa
Es gleicht einem Wunder, dass bei dem Unfall niemand ums Leben kam. Nach ersten Erkenntnissen wurde eine Person verletzt.
Es gleicht einem Wunder, dass bei dem Unfall niemand ums Leben kam. Nach ersten Erkenntnissen wurde eine Person verletzt. © dpa
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert.
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert. © dpa
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert.
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert. © dpa
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert.
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert. © imago/Hollandse Hoogte
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert.
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert. © dpa
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert.
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert. © dpa
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert.
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert. © dpa
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert.
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert. © imago/Hollandse Hoogte
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert.
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert. © imago/Hollandse Hoogte
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert.
Zwei Kräne und ein schweres Brückenbauteil haben in den Niederlanden vier Gebäude zertrümmert. © imago/Hollandse Hoogte
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Zu dem Unglück kam es während der Modernisierungsarbeiten auf der Juliana-Brücke. Auf einem Schwimmdeck installierte Kräne sollten ein Brückenteil abladen. Dabei handelte es sich um einen großen vorgefertigten Straßenabschnitt. Als die Kräne mit ihrer Last einzuschwenken begannen, kippten sie um. Kameras des Fernsehsenders NOS hielten die Szene fest.

Vier Häuser sind eingestürzt

Mehrere Dutzend Menschen mussten für die Nacht zum Dienstag in Notunterkünften untergebracht werden. Etwa 50 Wohnungen in der Nachbarschaft der zerstörten Häuser durften zunächst nicht benutzt werden. Etwa 400 Einwohner von Alphen aan Rijn, das 17 Kilometer nördlich von Gouda liegt, kamen am Abend in einer Kirche des Ortes zusammen - unter ihnen einige der direkt Betroffenen. Die Kirche dient als Notfall-Betreuungszentrum.

Über konkrete Erkenntnisse zur Unglücksursache werde der niederländische Untersuchungsrat für Sicherheit (OVV) frühestens am Dienstag Angaben machen können, hieß es bei der Feuerwehr. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren ein. (dpa)