Anaheim. . Disneyland im kalifornischen Anaheim feiert den 60. Geburtstag. Der erste Themenpark lockt bis heute Millionen von kleinen und großen Besuchern an.

Am Anfang stand ein Traum. Walt Disneys Traum von einem großen Freizeitpark. Vor 60 Jahren hat er ihn sich erfüllt. Da öffnete Disneyland in Anaheim, US-Staat Kalifornien. Ursprünglich entstanden ist die Idee aus dem Wunsch vieler Kinder, Lieblingsfiguren wie Micky und Donald in der Realität zu treffen. Bis heute gilt Disneyland in Kalifornien als Mutter aller Themenparks weltweit.

So einen Riesenerfolg hat sich wohl selbst Filmproduzent Walter Elias Disney in den frühen 1940er Jahren kaum vorstellen können. Obwohl er sein Leben der Fantasie widmet mit Zeichentrickfiguren und zauberhaft produzierten Filmen, ganz nach dem Motto: „Träume nicht dein Leben – lebe deinen Traum“. Sein Anspruch ist, nicht nur Kinder, sondern gleichzeitig auch Erwachsene gut zu unterhalten.

Inspiration Tivoli-Park

Aufgrund zahlreicher Nachfragen in den frühen 1940er Jahren beschäftigt sich Disney mit einer weiteren Möglichkeit für Fans, den Figuren näher zu kommen.

Touren durch die Zeichenstudios, wo die Figuren nur auf dem Papier leben, lehnt er ab. Stattdessen denkt er daran, einen Ort abseits der Studios zu schaffen, an dem eine Begegnung mit den Figuren in anderer Form möglich ist. Inspiriert vom Tivoli-Park in Kopenhagen entwirft er schließlich ein Konzept für einen riesigen Freizeitpark, der den Besuchern mehr als Fahrattraktionen bieten soll. Die Umsetzung ist allerdings gar nicht so leicht. Ein Problem ist die Finanzierung des Geländekaufs. Zudem sehen die Architekten zunächst keine Möglichkeit, die Wünsche des Unterhaltungskünstlers umzusetzen. Doch Disney ist ein Visionär, er sieht den Park schon genau vor sich, füllt ihn im Kopf mit Leben und lässt nicht locker. Schließlich schafft er es auch, die nötigen 17 Millionen Dollar durch Kredite und eigene Reserven aufzutreiben.

Auf 35 Hektar Ackerland im ländlichen Bezirk Orange County eröffnet Disney 1955 schließlich den Park. Seinen Park, Disneyland.

Das Gelände, auf dem er entstanden ist, liegt abgelegen, am Rand des Ballungsgebietes von Los Angeles. Und genau das gehört auch zum Konzept. Wer hierher findet, soll nicht abgelenkt werden vom hektischem Alltagstreiben. Bei der Belebung des Parks mit Charakteren kann der Unterhaltungskünstler mit seinen Figuren wie „Micky Maus“, „Dumbo“, „Schneewittchen“, oder „Bambi“ aus dem Vollen schöpfen.

Die Eröffnungsfeier wird zu einem Fiasko

Die große Eröffnungsfeier geht allerdings als „Schwarzer Sonntag“ in die Geschichte des Unternehmens ein. Im Disneyland fällt der Strom aus, eine Gasleitung bricht und einige Gäste bleiben im frischen Asphalt kleben. Zudem gibt es den dicksten Verkehrsstau, den Kalifornien bis dahin erlebt hat. Trotzdem wird der Park ein Erfolg, und die Besucher kommen wieder. Der erste Disney-Vergnügungspark hat bislang viele Hundert Millionen Besucher angelockt.

Auf der Rangliste der weltweit populärsten Freizeitparks belegte das kalifornische Disneyland im vergangenen Jahr mit 16,7 Millionen Besuchern den dritten Platz, nach Tokyo Disneyland (17,3 Millionen) und Disney World in Florida (19,3 Millionen). Disney steht in Konkurrenz zu Disney. Disneyland wird ständig modernisiert und erweitert. Und das wird wohl auch vorläufig kein Ende nehmen. Dessen war sich Walt Disney bis zu seinem Tod 1966 sicher: „Solange es Fantasie in der Welt gibt, wird Disneyland nie ganz fertig sein.“