Helsinki/München. . Der Frontmann von Sunrise Avenue stellt für ProSieben „die Band“ (Format-Titel) zusammen. Was eine Band, was ein Bandleader braucht, verrät der Finne im Interview.

In der Casting-Show „The Voice of Germany“ war Samu Haber beim Publikum als Nr. 1 unter den Juroren. Jetzt darf der blonde Finne selbst auf Talentsuche gehen. Nach sechs Ausgaben soll „die Band“ (Titel) stehen.

Es gibt Musiker, die eine Band nur als Ansammlung von austauschbaren Angestellten sehen. Und es gibt Künstler, die an die Kraft des Kollektivs glauben – wie Samu Haber. Der 39-Jährige gründete bereits 1992 eine Band namens Sunrise. Neun Jahre später, 2001, erweiterte Haber den Namen der Truppe. Seither firmiert die Pop-Rock-Combo als Sunrise Avenue. Ein Gründungsmitglied rockt immer noch an Habers Seite: Bassist Raul Ruutu.

Den deutschen Markt rollte Sunrise Avenue vor vier Jahren mit dem Hit „Hollywood Hills“ auf. Das Stück stürmte nicht nur die Charts, sondern schaffte, wichtiger noch für den Massen-Erfolg, den Sprung in die Endlos-Schleife der Radio-Berieselung.

Dortmunderin Johanna B. will die Show rocken

Was Haber fürs Fernsehen interessant macht: Der 1,93-Meter-Hüne ist eine Rampensau; er liebt den Kontakt zum Publikum, er spielt mit den Fans, ganz gleich ob im Konzertsaal oder im Studio.

Und noch etwas macht Haber interessant. Er hat, trotz seines deutschen Namens, einen exotischen Akzent, den er, ähnlich wie Chris Howland, als unterhaltendes Moment kultiviert. Sein Lieblingssatz sei, erklärt der Sohn eines deutschen Vaters und einer finnischen Mutter: „Mein Deutsch ist, wie mein Deutsch ist.“

Mit Scherzen wie diesem macht sich der Gastgeber kleiner, als er ist – eine Geste, die die 20 Musiker, darunter die 19-jährige Dortmunderin Johanna B., bei den Dreharbeiten im spanischen Barcelona locker machte. „Klar, es ist schon eine Menge Wettbewerb dabei“, erläutert Finnlands Antwort auf die Beach Boys das Konzept des Formats, „auch wenn eine Menge Spaß dabei ist, wissen die Musiker bei ,Die Band’ schon, dass einige von ihnen nach Hause geschickt werden. Es ist ein Mix aus beidem, Spaß und Konkurrenz.“

Was Sunrise Avenue mit Bon Jovi und Foo Fighters

Für die perfekte Band hält Haber seine eigene Gruppe. Ob im Scherz oder im Ernst, lässt das Schlitzohr offen. Auf Nachfrage sagt er, früher sei die Rock-Gruppe Bon Jovi für ihn das Maß aller Dinge gewesen. „Aber ich fand das überhaupt nicht gut, dass sie (Gitarrist, Red.) Richie Sambora rausgeworfen haben. Und deshalb mag ich sie überhaupt nicht mehr.“ Allerdings hält Haber die alten Hits des einstigen US-Quartetts in Ehren. An Bon Jovis Stelle rückten bei Haber die Foo Fighters: „Sie sind super entspannt, sie machen Musik ohne überflüssige Tricks, ihr Sound ist fantastisch, sie sind toll auf der Bühne, und sie drehen sich nicht im Kreis.“

Haber eifert ihnen nach. Aus gutem Grund: Das Musikgeschäft ist Wettbewerb pur. Konkurrenz schreckt Haber nicht; sie motiviert ihn: „Das sorgt für einen Extraschuss Adrenalin.“

Donnerstag, ProSieben, 20.15 Uhr