Essen. . Damit das Nervenkostüm nicht schon am ersten Urlaubstag ramponiert wird, können lustige Spiele hilfreich sein. Zehn Tipps für lange Autofahrten.
„Mamaaa, wann sind wir endlich da-aaa?“ So lieb man die Kinder auch hat, auf langen Autofahrten können sie zu echten Quälgeistern werden – und der Start in den Urlaub für die Eltern damit schnell zur Nervenprobe. Wer nicht völlig gestresst am Ziel ankommen will, sollte deshalb für Ablenkung sorgen. Das geht mit ausreichend Pausen – am besten an Raststätten mit Spielplatz –, auf Routen, die hin und wieder eine Sehenswürdigkeit bieten, und natürlich mit Spielen. Zehn Ablenkungsmanöver mit Spaßgarantie.
1 Kennzeichen erraten
Eine Fahrt auf der Autobahn kann ganz schön eintönig sein: grauer Asphalt, Schallschutzmauern, die die Sicht versperren, und Autos, Autos, Autos. Doch gerade die sind bestes Material für eine Spielerunde. Klar: Wofür die Kennzeichen „E“, „BO“ und „DO“ stehen, weiß in der Region fast jedes Kind, doch was, bitte, sind „KYF“, „OCH“ und „REH“? Wer sich so einmal quer durch die Republik geraten hat (von Kyffhäuser über Ochsenfurt bis Rehau), ist bald für die nächste Spielstufe gerüstet: Kennzeichen-Bingo. Dabei notiert zunächst jeder wie auf einem Bingofeld neun Orte nach Wahl. Entdeckt man ein Auto mit dem passenden Nummernschild, streicht man den Ort durch. Wer als Erster drei Orte in einer Reihe ankreuzen kann, gewinnt.
2 Ich sehe was, was du nicht siehst
Zugegeben, das Spiel klingt leicht angestaubt. Und wenn die Gegend draußen ohnehin nicht viel Abwechslung bietet, sind die zu erratenden Dinge schnell erschöpft. Anders ist das zum Glück mit Gegenständen aus der Fantasie. Die einen kennen es als „Dingsda“, andere als „Ich denke was, was du nicht weißt“: Reihum denken sich die Mitspieler Dinge aus, die die anderen erraten müssen. Vorgegeben wird nur der Oberbegriff, also zum Beispiel „Tier“, wenn sich der Spieler ein Zebra ausgedacht hat. Um den Begriff zu erraten, dürfen die Mitspieler nur Fragen stellen, die mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können.
3 Ja-Nein-Spiel
Andersherum läuft es beim Ja-Nein-Spiel. Denn genau diese Antworten sind hierbei tabu. Wenn der Spielleiter Fragen stellt wie „Freust du dich auf den Urlaub?“, darf man „Klar!“ antworten oder auch „Natürlich!“, aber bloß nicht „Ja“. Für jede richtige Antwort gibt es einen Punkt. Gerade wenn das Spiel über mehrere Stunden läuft und der Spielleiter nur sporadisch Fragen einstreut, dürften die Kinder schnell in die Falle tappen. Ganz bestimmt sogar bei dieser Frage: „Willst du an der nächsten Raststätte ein Eis?“ Wer antwortet da nicht sofort mit „Ja“?
4 Geschichten erfinden
Wenn die Hörspiele alle schon durchgehört sind, die Kinder aber immer noch Lust auf Geschichten haben, hilft nur noch eins: Selbst welche erfinden. Am meisten Spaß macht das, wenn alle zusammen an der Erzählung basteln. Und so geht’s: Einer denkt sich den Anfangssatz aus, der nächste strickt einen zweiten Satz daran und so weiter. So ergeben sich meist ziemliche Quatsch-Geschichten, weil niemand kontrollieren kann, wo die Erzählung hinführt. Alternativ kann auch nur eine Person erzählen, die dann allerdings von den anderen Wörter vorgegeben bekommt, die in der Geschichte vorkommen müssen. Je ausgefallener diese Wörter, desto lustiger wird’s.
5 Zählspiele
Cabrios, Motorräder, rote oder blaue Autos – was auch immer man zählen mag, wer als Erster zehn davon entdeckt, hat das Spiel gewonnen. Spannender wird es, wenn nur einer zählt, den anderen aber nicht verrät, was. Die Mitspieler müssen also gut aufpassen und schnell kombinieren, wenn wieder weitergezählt wird. Sind es die Autos, die überholen? Lkw, die entgegenkommen? Die schwarz-weißen Leitpfosten? Sieger ist, wer als Erster darauf kommt.
6 Keine Ahnung
Auch bei diesem Spiel ist Konzentration gefragt. Denn man stellt sich gegenseitig Warum-Fragen, antwortet aber immer erst eine Frage später auf die vorangegangene. Die erste Frage, also zum Beispiel „Warum sollte man viel Gemüse essen?“, wird noch mit „Keine Ahnung“ beantwortet, die nächste, vielleicht „Warum magst du gerne Schokolade?“, dann mit „Weil das sehr gesund ist“.
7 Ich packe meinen Koffer
Ein Klassiker, der das Köpfchen trainiert. Der Reihe nach fügen die Spieler ihrem Koffer einen Gegenstand hinzu, der bisherige Inhalt muss dabei wiederholt werden.
8 Aus der Hand lesen
Besonderes Fingerspitzengefühl ist bei diesem Spiel gefragt – oder besser: Handflächengefühl. Einer zeichnet dem anderen mit dem Finger Bilder auf die Handinnenfläche, der muss herausfinden, was die Bewegungen darstellen sollten. Aber Vorsicht: Es könnte kitzeln!
9 Wörterkette
Noch mal etwas für kleine Sprachgenies: Ein Spieler startet mit einem zusammengesetzten Wort wie zum Beispiel „Baumhaus“, dem nächsten muss fix ein weitereres „Zwei-Wörter-Wort“ einfallen, das mit „Haus“ beginnt. So geht es reihum, bis der Wortschatz aufgebraucht ist.
10 Kurvenkippen
Ist man nicht gerade auf der Autobahn unterwegs, kann die Rückbank ein wenig körperlichen Einsatz zeigen. Und zwar immer dann, wenn der Wagen eine Kurve fährt. Geht es links herum, kippt man nach links, geht es rechts herum, lehnt man sich in diese Richtung. Macht vor allem dann Spaß, wenn die Rückbank voll besetzt ist und keine Kindersitze mehr nötig sind. Zusätzlich zum Kurvenkippen kann man auch zum Brückenducken und Tunneltauchen (Luft anhalten, bis man wieder draußen ist) antreten.
Und wer weiß: Vielleicht fragen die lieben Kleinen am Ende der Fahrt sogar: „Waaas? Wir sind schon da?“