Essen. Heinz Nixdorf erschuf aus dem Nichts ein Computer-Imperium – und prägte seine Heimatstadt Paderborn wie sonst keiner. Wer war dieser Mann?

DOKU Die Form ist Doku-Standard: ein Bilderbogen aus Archiv-Szenen, Familien-Alben und Experten-Aussagen. Dennoch ist der Film von Manfred Oldenburg und Lukas Hoffmann etwas Besonderes. Die Filmemacher lassen den „Computerkönig aus Paderborn“ (Titel) lebendig werden: Ihre Helden-Saga wirkt stimmig, weil sie die Brüche nicht ausspart.

Der Film führt zurück in die 20er. Nixdorfs Vater verliert Job, Ansehen und in der Familie die Beherrschung. Vor allem den Ältesten treffen die Prügel: Heinz. Der Junge versucht dem Vater zu gefallen durch ungebremsten Ehrgeiz. Zudem prägt Nixdorf junior der Krieg. Heinz muss mit 19 an die Ostfront. Sein Vater stirbt vor Kriegsende. Der Älteste übernimmt seine Rolle.

Spannendes Stück Wirtschaftswunder

Der Rest ist ein Stück spannendes Wirtschaftswunder. Der Computer-Patriarch baut aus dem Nichts mit kompakten Büro-Rechnern ein Imperium auf. Dass er den Trend zum PC verschlief, nahm er sich zu Herzen, buchstäblich. Nixdorf starb 1986 ausgerechnet auf der Cebit.

Was bleibt? Nixdorf hat zeitlebens gefördert, gefordert, überfordert – nicht zuletzt sich selbst. Er spiegelt die Leistungsgesellschaft. Im Guten wie im Schlechten.

Freitag, 12. Juni, WDR, 20.15 Uhr