Münster. .
Betonplatten, Baustellenleuchten und Baumstämme haben zwei junge Männer auf die Autobahn geworfen – jetzt stehen sie vor Gericht. Für die beiden 25-Jährigen aus Lengerich in Westfalen ein „Jungenstreich“, wie einer der beiden zum Prozessauftakt am Dienstag sagte, „ich habe mir keine Gedanken gemacht.“ Für Autofahrer hingegen ein Albtraum. Die Staatsanwaltschaft hat die beiden wegen Mordversuchs angeklagt.
Die unheimliche Serie begann im Oktober 2014 auf dem Autobahnabschnitt zwischen Münster und Lotte. Es war stets tief in der Nacht, wenn die kiloschweren Gegenstände von einsamen Brücken auf die Fahrbahn krachten. Es kam zu einer Serie von Unfällen – wie durch ein Wunder wurde jedoch niemand ernsthaft verletzt. Eine Mischung aus Übermut und Langeweile habe die Angeklagten dazu veranlasst. Manchmal handelten sie spontan, manchmal gezielt. Was sie sich dabei gedacht haben? „Eigentlich gar nichts“, sagten sie den Richtern. Nach eigenen Angaben hätten sie nicht einmal abgewartet, ob ein Unfall passiert. „Wir haben die Sachen runtergeschmissen und sind sofort wieder weg.“ Von gezielten Würfen auf heranbrausende Fahrzeuge könne keine Rede sein.