Middelburg.

. Wegen schwerer Misshandlung von Polizisten hat die niederländische Staatsanwaltschaft neun Monate Haft für Hooligans aus dem Ruhrgebiet gefordert. Die deutschen Männer seien im Nordseebad Renesse mit brutaler und gezielter Gewalt vorgegangen, erklärte die Anklage am Freitag vor Gericht im niederländischen Middelburg. Zwei Beamte mussten im Krankenhaus behandelt werden. Wegen der Massenschlägerei vom 12. April wurde elf Angeklagten der Prozess gemacht. Sie waren allerdings nicht erschienen und ließen sich durch ihre Verteidiger vertreten.

Die Männer, die zum harten Kern von Schalke-04-Fans gehörten, waren am 12. April mit einem Doppeldeckerbus nach Renesse gereist. Sie wollten nach Angaben der Anklage den Abschied eines Kumpanen feiern, der wegen Fußballgewalt eine Freiheitsstrafe antreten sollte. Nach dem Besuch einer Diskothek kam es gegen 2:30 Uhr zu einem Streit mit Niederländern. Als die Polizei eingriff, seien die Beamten selbst zur Zielscheibe der Gewalt geworden.

Nach Ansicht der Verteidiger ist die Schuld der Männer nicht bewiesen. Die Angeklagten waren am Dienstag aus der U-Haft entlassen worden. In vier Fällen soll das Urteil am 13. Mai gesprochen werden.