Essen. Um den Alkoholkonsum in Deutschland zu senken will die EU den Zugang erschweren. In Skandinavien gibt es schon seit Jahren schärfere Regeln.
Das EU-Parlament will am Mittwoch eine verschärfte Strategie gegen den Missbrauch von Alkohol auf den Weg bringen. Auf den Etiketten soll es Warnhinweise für Schwangere und Autofahrer geben, fordern die Parlamentarier. Ihre Initiative verlangt außerdem Angaben über Inhaltsstoffe und Nährwert des Getränks auf den Flaschen.
Die EU-Kommission soll einen entsprechenden Gesetzesvorschlag ausarbeiten. Ziel der neuen EU-Strategie gegen Alkoholmissbrauch soll es sein, Jugendliche vom Alkoholkonsum abzuhalten. Alkoholbedingte Verkehrsunfälle sollen verringert werden.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2014 wird in Europa und vor allem in Deutschland besonders viel Alkohol getrunken. Suchtexperten führen dies etwa auf die günstigen Preise und die Verfügbarkeit rund um die Uhr zurück.
In Skandinavien ist der Zugang zu Alkohol bereits seit Jahren erschwert
In anderen europäischen Ländern ist der Zugang zu Alkohol schwerer und um einiges teurer. Das trifft insbesondere auf Skandinavien zu. In Finnland etwa ist Alkohol sehr teuer, auch wenn vor einigen Jahren die Alkoholsteuer um 33 Prozent gesenkt worden ist. Der Verkauf ist streng reglementiert. Wer Bier in einer Kneipe bestellen möchten muss mindestens 18 Jahre alt sein. Im öffentlichen Verkauf gibt es den Alkohol sogar erst ab 20 Jahren. Getränke mit mehr als 4,7 Prozent Alkoholgehalt dürfen sogar nur in staatlichen Monopolgeschäften, den Alkoshops, verkauft werden. (we/dpa)