Wien. Ein ganzes Netzwerk aus Schleusern hat im vergangenen Jahr 10.000 Menschen aus dem Kosovo nach Westeuropa gebracht. Diese lockten mit Versprechungen.
Die Polizei hat ein Schleppernetzwerk ausgehoben, das im vergangenen Jahr rund 10.000 Menschen aus dem Kosovo nach Westeuropa geschleust haben soll.
In mehreren europäischen Ländern seien 77 Verdächtige festgenommen worden, teilte das österreichische Bundeskriminalamt am Mittwoch in Wien mit. An den Ermittlungen waren auch Europol und die Justizbehörde Eurojust beteiligt.
Als Hauptverdächtiger des Netzwerks gilt ein 53-Jähriger, der in Ungarn erwischt wurde und seine Bandenmitglieder via Mobiltelefon dirigiert haben soll. Die Route verlief laut BKA vom Kosovo über Serbien, Ungarn und Österreich. Zielländer waren Frankreich, Deutschland und die Benelux-Staaten.
Hohe Preise
Die Schlepper verlangten 2800 Euro pro Person oder 7000 Euro für eine Familie, wie die Behörden weiter mitteilten. Die Menschen seien im Kosovo teils mit dem Versprechen auf märchenhafte Lebensbedingungen zur Ausreise überredet worden. Die meisten der Geschleppten seien mittlerweile freiwillig zurückgekehrt, hätten aber nahezu alles verloren. (dpa)