Frankfurt/Main.

Ein Airbus A321 der Lufthansa wäre einem „Spiegel“-Bericht zufolge beinahe auf dem Flug von Bilbao nach München abgestürzt. Auslöser des Zwischenfalls am 5. November 2014 waren vereiste Sensoren. Sie hätten das Computersystem des Flugzeugs mit falschen Daten gefüttert.

Die Lufthansa bestätigte den Vorfall gestern. Die Crew habe „gut und umsichtig reagiert“. Die Maschine mit 109 Passagieren sei sicher in München gelandet, sagte ein Sprecher. Zur genauen Ursache werde sich die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig äußern. Der Bericht soll Dienstag publiziert werden.

Laut „Spiegel“ vereisten Sensoren während des Steigflugs nach dem Start. Daraufhin leiteten die Rechner einen Sinkflug ein; die Maschine sei aus 9000 Metern Höhe mit 1000 Metern pro Minute in die Tiefe gerauscht, die Piloten hätten dies mit eigenen Steuerimpulsen nicht stoppen können. Erst durch Abschalten der Bordcomputer sei es der Crew gelungen, das Flugzeug wieder unter Kontrolle zu bekommen

Laut „Spiegel“ gibt es allein bei der Lufthansa mehr als ein Dutzend Fälle von vereisten oder blockierten Sensoren. Der Lufthansa-Sprecher sagte, nach dem Vorfall im November seien als Sofortmaßnahme bei 80 Maschinen der A320-Familie die Sensoren dieses Typs ausgetauscht worden.

Gestern wurde wegen eines verdächtigen Geruchs in der Kabine am Flughafen Frankfurt eine Lufthansa-Maschine mit 381 Menschen an Bord geräumt. In dem Airbus A380 mit Ziel San Francisco sei kurz vor dem Start am ein „chemischer Geruch“ festgestellt worden, sagte ein Lufthansa-Sprecher. 360 Passagiere und 21 Crewmitglieder konnten die Maschine normal verlassen.