Essen.. Auf der “Reise + Camping“ in Essen kann man den neuen Trend “Glamping“ bestaunen. Camper legen heute sehr viel Wert auf komfortable Wagen und Plätze.
Wer Campingurlaub mit brettharten Pritschen, Gartenschlauchduschen und lauwarmen Dosenravioli verbindet, liegt schön daneben. Sicherlich gibt es nach wie vor noch Liebhaber dieser urwüchsigen Form des Urlaubs, doch im Trend liegt das Gegenteil: Glamping.
Zusammengesetzt aus den Worten Glamour und Camping. Der moderne Camper ist anspruchsvoll, er gilt als Genussmensch und Naturfreund.
1000 Aussteller auf der Campingmesse
Reichlich Beispiele für die neue Form der mobilen Ferien finden sich auf der bis Sonntag, 1. März 2015, laufenden Messe „Reise + Camping“ in den Essener Messehallen. 1000 Aussteller aus 18 Nationen zeigen, was heutzutage auf Campingplätzen und in Wohnmobilen alles möglich ist.
Von „Luxuscamping“, spricht Andreas Jörn, Präsident des Deutschen Camping-Clubs. „Die Camper legen Wert auf hochwertige Wagen und Plätze.“ Solaranlagen und Warmwasserheizungen gehören zur neuen Behaglichkeit, dazu eine Ausstattung, die keine Wünsche offen lässt. Das fängt beim feinen Porzellangeschirr an, geht über Lounge-Möbel und Vier-Platten-Herde bis hin zum King-Size-Bett und Designerbadezimmer.
Knapp 43.000 Reisemobile und Caravans verkauft
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So viel Komfort muss sich der Urlauber erst einmal leisten können. Er kann es. „Das Einkommen der Caravanliebhaber ist in den vergangenen Jahren gestiegen“, sagt Oliver Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen, die die „Reise + Camping“ schon seit Jahrzehnten ausrichtet. Von diesem Geld fällt immer mehr auf neue (oder auch gebrauchte) Wagen ab. Deutschlandweit sind im vergangenen Jahr knapp 43.000 Reisemobile und Caravans verkauft worden, so viele wie seit acht Jahren nicht mehr. Nordrhein-Westfalen zählt nach Angaben des Deutschen Camping-Clubs zu den Regionen mit besonders vielen Campingfreunden, rund jeder fünfte in Deutschland zugelassene Wohnwagen trägt ein NRW-Nummernschild.
Was bringt dem Komfortliebhaber ein schicker Wagen, wenn das Umfeld wenig wohnlich ist? Die Campingplätze passen sich den gestiegenen Ansprüchen der Urlauber an. „Sie bieten Freizeitaktivitäten an und werten ihre sanitären Anlagen auf“, sagt Andreas Jörn. Italien und Frankreich locken schon länger mit attraktiven Angeboten, „und Deutschland holt auf“. Weil die Plätze hierzulande aber häufig kleiner und familiärer sind als in anderen europäischen Ferienregionen, sei es schwerer, ein Rundum-Luxus-Paket zu schnüren. „Die Plätze spezialisieren sich dann auf bestimmte Angebote, beispielsweise für Kinder oder für Hundebesitzer“, so der Präsident des Deutschen Camping-Clubs.