Essen. Aussehen ist nicht alles, beteuert RTL-Moderator Guido Maria Kretschmer vor dem Start seines Jederfrau-Castings „Deutschlands schönste Frau“.
Erst waren es „Superstars“, dann „Supertalente“, später dann Frauen für Bauern und im vergangenen Jahr eine unbekleidete Eva für Adam. Jetzt sucht RTL „Deutschlands schönste Frau“. Guido Maria Kretschmer soll dabei helfen, sie zu finden. Und die neue Kölner Allzweckwaffe wird nicht müde zu betonen, dass es dabei nicht ums Aussehen gehe. „Wahre Schönheit kommt von innen.“ Hat man zuletzt irgendwie gar nicht gemerkt beim „Bachelor“, auf dessen Sendeplatz die neue Show ab Mittwoch läuft.
Jedenfalls gehen 20 Kandidatinnen – aufgeteilt in Altersklassen von unter und über 30 Jahren – ins Rennen. Die jüngste ist 21 Jahre alt, die älteste bereits 65. „Ganz unterschiedliche Frauen“, sagt Kretschmer. „Auch welche, die nicht auf den ersten Blick wunderschön sind, sondern erst dann, wenn man sie kennenlernt.“
"Ich habe keine Laster, ich fahre einen."
Da ist etwa die Kerstin (53), die klagt, „ein Mann hat mich ruiniert“. Oder Erna, 30 Jahre alt, Besitzerin von 360 Paar Schuhen, die zugibt: „Isch babbel manschmal zu viel.“ Und Kerstin, eine ganz Lustige, die sich wie folgt beschreibt: „Ich habe keine Laster, ich fahre einen.“
Der Sender hat sie und 17 weitere Frauen in eine Villa auf Mallorca geschickt. Auf den Balearen warten dann diverse Prüfungen auf die Damen. Mal müssen sie sich laut Sender mutig von einem Felsen stürzen, wobei wir zugunsten von RTL mal annehmen, dass unten Wasser ist. Mal gilt es, bei einem Foto-Shooting schön natürlich die eigene natürlich Schönheit zu präsentieren. Und „Rope Swinging“ gibt es auch – Seil schwingen also, bei dem man an bis zu 100 Meter langen Seilen hängt und beispielsweise unter einer hohen Brücke hin und her pendelt.
Zickereien ausdrücklich erwünscht
„Lebensnahe Aufgaben“ nennt RTL diese Herausforderungen. Was die Frage aufwirft, wie das Leben von RTL-Redakteuren und -redakteurinnen sonst so aussieht. Probleme und „Zickereien“ sind jedenfalls programmiert und gerne gesehen. Herr Kretschmer ist jedenfalls meist hautnah dabei oder kommentiert das Geschehen in seiner ganz eigenen Art. Und er spielt das Zünglein an der Waage, wenn die Damen sich in der so genannten „Ladies Night“ am Ende eines Tages gegenseitig aus dem Haus wählen können.
Ja, das klingt alles ein wenig, wie schon mal gesehen. Aber nein, das will Kretschmer so nicht stehen lassen. „Ich glaube, dass die Zuschauer etwas ganz Neues erwarten können und auch sollen“ sagt er. „Es ist eine Sendung, die zeigt, wie aufregend es sein kann, eine ganz normale Frau zu sein.“ Zumindest in einer Villa auf Malle.
Fünf Sendungen sind bereits aufgezeichnet, waren aber vorab nicht zu sehen. Im Live-Finale, darf das Publikum per SMS- oder Telefon-Voting entscheiden. Egal, wer am Ende siegt, der Preis steht bereits fest „Deutschlands schönste Frau 2015“ wird auf Plakaten eines Textilunternehmens in Schaufenstern und auf Werbetafeln zu sehen sein – in Unterwäsche. Das ist vielleicht ein bisschen wenig im Vergleich zu den Summen, die sie einem sonst so hinterherwerfen im Fernsehen. Aber wahrer Reichtum drückt sich eben nicht nur in Geld aus.
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