Neuburg/Donau. .

Ein Strafbefehl ge­gen einen bayerischen Notarzt hat im Internet eine Welle des Protests ausgelöst. Mehr als 150 000 Menschen forderten bis Sonntag in einer Online-Petition einen „Freispruch“ für den Mediziner, den ein anderer Verkehrsteilnehmer wegen Gefährdung des Straßenverkehrs angezeigt hatte. Initiator der Online-Petition ist ein Mann aus Hamburg.

Der Notarzt war im April 2014 von der Rettungsleitstelle Ingolstadt ins zehn Kilometer entfernte Karlshuld geschickt worden. Ein zweijähriges Mädchen hatte Schnellkleber verschluckt und drohte zu ersticken. Auf der Fahrt mit Blaulicht und Martinshorn musste der Mediziner mehrere Autos überholen.

Er akzeptiert die Strafe nicht

Ein Autofahrer zeigte ihn an, der Arzt bekam einen Strafbefehl über 4500 Euro wegen Verkehrsgefährdung. Außerdem droht ihm der Führerscheinentzug für sechs Monate. Weil der 51-Jährige die Strafe nicht akzeptieren will, kommt es nun zum Prozess. Der Notarzt zeigte sich tief beeindruckt vom Zuspruch. „Es ist überwältigend“, sagte er dem „Donaukurier“. „Das geht quer durch die Bundesrepublik. Und wenn Dortmunder einen Bayern stützen, dann will das was heißen.“