Washington. Die Klimaforschung ist zu einer der Hauptaufgaben der Raumfahrt geworden. Ein neuer Satellit soll helfen, extremes Wetter besser vorherzusagen.

Die Nasa hat erstmals einen Satelliten ins All geschickt, der die Feuchtigkeit der Erdoberfläche messen soll. Die auf mindestens drei Jahre angesetzte Mission soll der US-Raumfahrtbehörde zufolge helfen, die Folgen des Klimawandels besser zu verstehen und Dürren oder Überflutungen präziser vorauszusagen. Der Satellit "SMAP" (Soil Moisture Active Passive) sieht aus wie ein Gerät mit einem riesigen Sonnenschirm.

"SMAP" hob am Samstag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Vandenberg in Kalifornien an Bord einer Delta-II-Rakete ab und wurde wenig später im All ausgesetzt. Zuvor waren zwei Startversuche wegen Windes und kleinerer Reparaturen an der Rakete verschoben worden.

Programm kostet über 800 Millionen Euro

Das Observatorium soll auf einer erdnahen Umlaufbahn reisen und mit Hilfe seines Radars und Radiometers alle zwei bis drei Tage Daten über die Feuchtigkeit auf der Erdoberfläche sammeln. Erfasst wird nach Nasa-Angaben auch, ob der Boden gefroren oder aufgetaut ist.

Ziel sei die Erstellung der bisher akkuratesten hochaufgelösten "Landkarten" über die Feuchtigkeitsverteilung auf unserem Planeten. Auf der Basis dieser Informationen könnten Wissenschaftler genauere Wettermodelle entwickeln und die Folgen des Klimawandels für die Versorgung mit Wasser auf der Erde besser einschätzen. Das Programm kostet den Angaben zufolge 916 Millionen Dollar (808 Millionen Euro). (dpa)