Washington. . Die Millionen-Metropole wurde zur Geisterstadt, aber dann fielen weniger als 15 Zentimeter Schnee. Stattdessen erwischte es Städte weiter nördlich.

Die angekündigte Schnee-Katastrophe blieb aus. Jedenfalls in New York. Der Nordosten Amerikas bekam dagegen gestern die Wucht des Blizzards „Juno“ ab: Schneehöhen von vereinzelt über einem halben Meter, stürmische Winde und klirrende Minus-Temperaturen. Von schweren Schäden ist bisher nichts bekannt.

Blizzard „Juno“, dem die Wetterfrösche größtes Zerstörungspotenzial und rekordträchtige Niederschläge andichteten, machte um die Millionen-Metropole einen Bogen und warf seine weiße Last weiter im Norden zwischen Connecticut und Maine ab. Statt mindestens 60 Zentimeter Schnee, wenn nicht gar 90, wie Bürgermeister Bill de Blasio gewarnt hatte, wurden am Dienstagmorgen nicht mal 15 gemessen, großzügig aufgerundet.

Fahrverbot wieder aufgehoben

Dennoch verteidigten er und Gouverneur Andrew Cuomo ihre Entscheidung, den „Big Apple“ präventiv in einen künstlichen Schlaf geschickt zu haben. „Besser vorbeugen als später jammern“, sagte de Blasio mit Blick auf die gestern früh wieder aufgehobenen Anordnungen: Busse, Taxis, U-Bahn, Flugzeug - nichts fuhr, nichts flog. Für Autobesitzer galten strafbewehrte Fahrverbote (300 Dollar).

Auch interessant

Am Broadway blieben die Theater dunkel, die NBA-Basketball-Profis der „Nets“ und „Knicks“ hatten Zwangspause. Freunde des Gesangs warteten an der Metropolitan Opera vergebens auf Anna Netrebko. Geisterstadt New York. Selten gesehen.

Der Nationale Wetterdienst, Quelle aller Warnungen, wies kleinlaut auf die „Unberechenbarkeit“ von Winterstürmen hin. Und verlagerte seine Gefährdungsprognosen im Laufe des Dienstags nach Norden. Zwischen Connecticut und Maine, wo die Menschen eher stoisch mit den Unbillen der Natur umgehen, wurden stattliche Schneemengen (50 Zentimeter und mehr) und Winde (bis zu 140 km/h) gemeldet.