Wien. Erst wurde ein lesbisches Paar in einem Wiener Kaffeehaus ignoriert, dann flogen sie raus – weil sie sich geküsst hatten. Das löste Proteste aus.

Nach dem Rauswurf eines lesbischen Paares aus einem bekannten Wiener Kaffeehaus haben rund 2000 Menschen vor dem Gebäude gegen Homophobie demonstriert. An der Protestkundgebung "Küssen im Prückel" nahmen auch sozialdemokratische, liberale und grüne Politiker teil.

Es gehe darum, dass homosexuelle Menschen in der Gesellschaft nach wie vor kaum sichtbar seien, hieß es von den Veranstaltern.

Auslöser der Proteste war ein Vorfall im Café Prückel vor knapp zwei Wochen. Zwei Frauen waren aus dem Kaffeehaus in der Wiener Innenstadt verwiesen worden, nachdem sie sich dort geküsst hatten. Sie gaben an, zudem von der Geschäftsführerin mit homophoben Aussagen beleidigt worden zu sein.

Einen Tag vor der angekündigten Demonstration hatte die Kaffeehaus-Chefin ihre Reaktion öffentlich bedauert. Die Betroffenen kritisierten die Entschuldigung jedoch als unzureichend. Das Café war am Freitag geschlossen, vermutlich wegen der Demonstration. (dpa)