Washington. .
Es ist der Albtraum aller U-Bahn-Pendler. Tief unter der Erde stoppt ihr Zug, die Lichter gehen aus und das Abteil füllt sich mit Rauch. In Washington ist dieser Albtraum am Montagabend (Ortszeit) wahr geworden. Am Ende ist eine Frau tot, über 90 Menschen sind verletzt. Die meisten von ihnen erleiden eine Rauchvergiftung.
Es passiert zur Hauptverkehrszeit. Gerade hat ein Zug die U-Bahn-Station L’Enfant Plaza verlassen, da dringt dichter Rauch in das Abteil und zwingt den Zugführer zum Halt. Auf sozialen Netzwerken tauchen schon bald Fotos auf, die erahnen lassen, wie ernst die Lage unter der Erde war.
Auf ihnen sind Passagiere zu sehen, die ihre Gesichter mit Tüchern bedecken, um den Qualm nicht einzuatmen. „Es wurde ziemlich rasch bedrohlich“, sagte ein Fahrgast der „Washington Post“. „Die Leute begannen zu beten.“ Und eine Augenzeugin erzählte der Zeitung: „Wir konnten uns nicht mehr erkennen.“
Es dauert bis Hilfe kommt. Erst als sie sicher sind, dass der Strom im Gleisbett ausgeschaltet ist, kämpfen sich Retter durch den Rauch zum Zug, befreien die hustenden Passagiere. Für eine Frau aber kommt jede Hilfe zu spät.
Die Nationale Verkehrssicherheitsbehörde hat inzwischen mitgeteilt, es habe einen „Vorfall mit einem elektrischen Lichtbogen“ einige hundert Meter vor dem betroffenen U-Bahnzug gegeben. Die Röhre habe sich infolgedessen mit Rauch gefüllt.