Gottlieben. . „Udo wirkte fit“ - sagen seine engen Freunde und sind völlig fassungslos. Sein Chauffeur versuchte noch vergeblich, Udo Jürgens zu retten.

Es ist einer dieser Tode die so fassungslos machen, weil sie aus dem Nichts kommen. Auch wenn es in diesem Fall einen Mann getroffen hat, der vor wenigen Wochen seinen 80. Geburtstag feierte. Ein Alter, das man Udo Jürgens nicht ansah. „Udo wirkte fit“, hat Pepe Lienhard, seit Jahrzehnten Freund und musikalischer Wegbegleiter des Sängers gestern der Schweizer Zeitung „Blick“ gesagt.

Am Abend vor Jürgens Tod waren sie noch zusammen essen bei ihrem gemeinsamen Lieblingsitaliener. „Pasta mit Steinpilzen gab es und einen sehr guten Rotwein“, erinnert sich Lienhard in der „Bild“. Es war ein wenig wie Durchschnaufen, ein kurzes Innehalten nach einem weiteren erfolgreichen Jahr. Mehr als 170.000 Besucher kommen 2014 zu den Konzerten seiner 25. Tournee, der Jürgens den Titel „Mitten im Leben“ gegeben hat. So groß ist die Nachfrage, dass es ab Februar 2015 über 20 Zusatzkonzerte geben sollte. „Udo war so voller Tatendrang!"

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Am Sonntag geht der Entertainer spazieren. Wie er das so oft macht, wenn er Zeit hat. Von seinem Haus in Gottlieben bricht er auf, sein Assistent und Chauffeur Billy Todzo begleitet ihn. Unterwegs wird Jürgens plötzlich schwindelig, er muss sich abstützen, bricht auf der Seepromenade zusammen. Todzo kann ihn noch auffangen, als er zu Boden sinkt, retten kann er ihn nicht mehr. Obwohl er sofort zum Standort eines Defibrillators am Gemeindehaus rennt. Im Krankenhaus können die Ärzte wenig später nur noch Jürgens Tod feststellen. Er habe ausgesehen, als ob er schlafe, hat Lienhard, der – von Todzo alarmiert – in die Klinik geeilt war, gestern gesagt.

Am Tag danach wollten die Beileidsbekundungen kein Ende nehmen. Bundespräsident Joachim Gauck würdigte Jürgens als einen Großen des deutschen Chansons. „Seine Lieder haben uns alle begleitet und erfreut, manchmal auch getröstet und nachdenklich gemacht.“ Bundestrainer Jogi Löw war ebenfalls ein Bewunderer der Musiklegende. „Er war ein großartiger Künstler und ich fand, auch ein großartiger Mensch“, sagte Löw am Rande der Wahl der „Sportler des Jahres“.

Neue CD nicht ausgeschlossen

Die deutschen TV-Zuschauer werden Jürgens noch einmal wiedersehen. Im Duett mit Gastgeberin Helene Fischer wird er in der „Helene Fischer Show“ auftreten, wie das ZDF am Montag mitteilte. Die Sendung, die am 1. Weihnachtstag um 20.15 Uhr läuft wurde bereits Mitte Dezember im Berliner Velodrom aufgezeichnet. Darauf will der Sender auch hinweisen. Gut möglich, dass es sogar noch eine CD des Künstlers gibt. Man habe Konzerte der „Mitten im Leben“-Tour mitgeschnitten, bestätigte ein Sprecher des Managements.

Völlig unklar ist noch, wann und wo Udo Jürgens bestattet wird. „Es ist noch zu früh. Wir wissen es noch nicht“, sagte der Sprecher.

In seinem Geburtsort Klagenfurt wird derweil darüber nachgedacht ein Gasse, vielleicht sogar den örtlichen Flughafen nach , den örtlichen Flughafen oder zumindest eine Gasse nach dem wohl berühmtesten Sohn der Kärntner Landeshauptstadt zu benennen.