Wellington . Erst eine spektakuläre Anklage, dann der nicht minder spektakuläre Rückzieher der Staatsanwaltschaft: Es gibt keine Beweise, dass AC/DC-Schlagzeuger Rudd einen Auftragskiller anheuerte. Sein Anwalt ist sauer.
AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd muss sich doch nicht wegen versuchten Anheuerns eines Auftragskillers vor Gericht verantworten. Der Staatsanwalt in Tauranga in Neuseeland, Greg Hollister-Jones, zog die spektakulären Vorwürfe am Freitag zurück. "Herr Hollister-Jones hat entschieden, dass es unzureichende Beweise gab, um mit einer Klage ... fortzufahren", teilte sein Büro mit. "Es können keinen weiteren Kommentare abgegeben werden, weil drei weitere Anklagepunkte (gegen Rudd) vor Gericht anhängig sind."
"Herr Rudd wird sich gegen den Vorwurf verteidigen, eine Morddrohung ausgesprochen zu haben", teilte sein Anwalt Paul Mabey mit. "Anklagen wegen Besitzes von Drogen sind unbedeutend." Rudd (60) sei durch die teils sensationssüchtige Berichterstattung unnötiger und nachteiliger Publicity ausgesetzt gewesen, schrieb der Anwalt. Er kritisierte die Behörden und schloss Schadensersatzansprüche nicht aus.
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Der Schlagzeuger war nach einer Durchsuchung seines Hauses am Donnerstag in Tauranga vor Gericht geladen worden. Ihm wurde vorgeworfen, er habe versucht, einen Auftragskiller anzuheuern, um zwei Menschen ermorden zu lassen. Um wen es sich dabei gehandelt haben soll ging aus der Anklageschrift nicht hervor. Rudd war dann gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß gesetzt worden.
Kein Einfluss auf die kommende Tour
Die Band AC/DC hatte die Festnahme später auf ihrer Webseite knapp kommentiert: "Gerade haben wir aus den Nachrichten von Phils Inhaftierung erfahren. Wir geben dazu keinen Kommentar ab. Phils Abwesenheit wird keinen Einfluss auf die Veröffentlichung unseres neuen Albums "Rock or Bust" und die bevorstehende Tour im nächsten Jahr haben." Australische Zeitungen hatten in den vergangenen Wochen über eine mögliche Trennung der Band von Rudd spekuliert. (dpa)