Gelsenkirchen. Ibrahima Cissé fehlte im Testspiel gegen Bremen im Kader des FC Schalke 04. Auf Dauer muss die Verbannung des Abwehrspielers nicht sein.

Nur vier Feldspieler aus dem Profikader saßen beim FC Schalke 04 im Testspiel gegen Werder Bremen (0:1) auf der Bank. Das hatte mit verletzten und angeschlagenen Spielern zu tun, aber auch damit, dass Reis auf drei Spieler freiwillig verzichtete. Dass Timothée Kolodziejczak und Nassim Boujellab gehen können, war bekannt - sie waren nicht einmal im Trainingslager in Belek dabei. Etwas überraschend darf auch Innenverteidiger Ibrahima Cissé nur noch mit der U23 trainieren. Reis sprach auf Nachfrage dieser Zeitung darüber nach dem Bremen-Test.

Schalke-Trainer Reis: "Cissé hat riesengroßes Potenzial"

"Ich bleibe dabei", sagte Reis und begann mit einem Lob: "Der Junge hat ein riesengroßes Potenzial." Allerdings: "Im Moment ist es so, dass er das Potenzial nicht ausschöpft. Wir brauchen die ganze Energie, um die Mannschaft, um den Verein auf den Kampf um den Klassenerhalt vorzubereiten. Da war er im Moment nicht so fokussiert." Reis klang dabei enttäuscht. Cissé hatte in Belek eine anstrengende Laufeinheit nicht beenden können und im Test gegen den 1. FC Nürnberg (0:1) den Elfmeter verursacht, der zum entscheidenden Gegentor führte.

Die vorübergehende Verbannung, so deutete es Reis an, ist wohl nur eine erzieherische Maßnahme. Schon in Kürze könnte Cissé bei ordentlicher Trainingsleistung wieder zurückkehren. "Ich bin da in ständigem Austausch", sagte Reis am Samstag. "Er hat heute eine ordentliche Trainingsleistung in der U23 abgerufen. Ab und zu muss man einem Spieler helfen, den Fokus auf das Wesentliche zu legen. Er ist noch jung, bei mir gehört das manchmal dazu."

Und für die Zukunft könne der 21-Jährige sogar noch wichtig werden. "Ich bleibe dabei: Der Junge muss spätestens im Sommer, vielleicht schon früher, soweit sein, dass Schalke 04 einen sehr, sehr guten Innenverteidiger hat. Die Voraussetzungen hat er definitiv", erklärte Reis.