Dortmund. Den Schulen in Nordrhein-Westfalen droht ein Schulleiternotstand. Von 2007 bis 2017 werden 3514 Schuldirektoren aller Schulformen pensioniert.

Wie der Landesverband des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) am Montag in Dortmund mitteilte, werden von 2007 bis 2017 in NRW 3514 Schuldirektoren aller Schulformen pensioniert. Das seien fast zwei Drittel der Grundschulleiter, jeweils mehr als die Hälfte der Gymnasial-, Gesamtschul- und Hauptschulleiter sowie nahezu die Hälfte der Realschulleiter.

Bereits jetzt seien etwa 350 Schulleiterstellen insbesondere an Grund- und Hauptschulen trotz zum Teil mehrfacher Ausschreibungen unbesetzt, sagte der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann. «Das Interesse an dieser Funktion geht offenbar zurück, während der Bedarf gleichzeitig steigt.»

Zudem würden mehr als 84 000 von insgesamt 176 000 Lehrer im Verlauf der kommenden 15 Jahre pensioniert. Der Anteil der 51- bis 60-Jährigen liege beim Lehrpersonal in NRW bei 47,9 Prozent. Nur 22,6 Prozent der Lehrer ist dagegen zwischen 31 und 40 Jahre alt.

Beckmann sagte, der Fachkräftemangel an den Schulen werde sich noch weiter verschärfen, da der Lehrerbedarf zwar steige, aber die Ausbildungskontingente an den Universitäten weitgehend gleich blieben. Daher forderte er die Landesregierung auf, sich dem Thema zu stellen und Konzepte zu entwickeln, um möglichst viele Schulabgänger für das Lehramt zu gewinnen. (ddp)