Die Nato hält die Situation in der Ost-Ukraine für “höchst besorgniserregend“. Europa müsse jetzt aufrüsten, sagt Generalsekretär Rasmussen. Russland erklärt sich derweil zu Gesprächen bereit.
Vorweg: Es ist ohne jeden Zweifel wichtig, dass die Kanzlerin den Kontakt zum russischen Präsidenten hält. Angela Merkel aus dem Osten Deutschlands spricht die Sprache ihres Kollegen und kennt von allen europäischen Staatenlenkern sicher auch am besten die Mentalität der Menschen im einstigen sowjetischen Riesenreich.
Doch damit hat es sich auch. Denn verfolgt man zur Zeit - so weit man es natürlich im Westen beurteilen kann - die Politik Wladimir Putins, dann weiß man eigentlich nur eines: Man weiß nichts. Fragen über Fragen: Würde der russische Präsident einen Einmarsch im Osten der Ukraine riskieren um, wie vorgegeben, die Rechte der russischen Minderheit dort zu schützen?
Müssen sich die baltischen Staaten wirklich ebenfalls vor einer Intervention Moskaus fürchten? Sind die Drohungen der USA, der EU und in den vergangenen Tagen vor allem der Nato gegenüber Russland ernst zu nehmen und steht Europa möglicherweise vor einer militärischen Auseinandersetzung? Seriöse Antworten darauf gibt es in diesen Tagen nicht.
Festzustellen bleibt allerdings: Die sogenannte ukrainische Übergangsregierung, rechtsradikal und nationalistisch durchsetzt, tut nichts, um eine Eskalation zu verhindern. Dass diese hilflose und korrupte Politiker-Truppe auch noch scheinbar bedingungslos vom Westen unterstützt wird, ist unfassbar. Die Ukraine braucht eine Regierung aller Kräfte, auch die der russischen Minderheit, um das Land vor dem Zerfall zu retten. Und zwar ganz schnell. </p>