Berlin. Die Krankenkassen wollen nur bei Risiko-Patienten die Kosten für einen PCR-Test übernehmen. Darauf haben sich Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung geeinigt. Inzwischen rücken immer mehr Krankenkassen von der Forderung nach einer Beitragserhöhung wegen der Impf-Kosten ab.

Die Krankenkassen stehen wegen ihrer Forderung nach höheren Beiträgen wegen der Schweinegrippe-Impfung immer mehr in der Kritik. Vertreter von Grünen und SPD warnten die Kassen am Freitag davor, die Schweinegrippe als Vorwand zu nehmen, um Zusatzbeiträge von den Patienten zu erheben. Derweil gaben die Kassen bekannt, dass sie die sogenannten PCR-Tests bei einem Schweinegrippeverdacht künftig nur für Risikopatienten zahlen.

Wie der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mitteilte, sollen die Kosten für die einfachen PCR-Tests nur bei Patienten wie Kindern, Säuglingen, Menschen mit Immunschwäche oder mit sehr ausgeprägten Grippesymptomen übernommen werden. Darauf habe sich der GKV-Verband mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) geeinigt, so die Sprecherin des Spitzenverbandes, Ann Marini.

Immer mehr Kassebn rücken von Beitragserhöhung ab

Damit kann aber nur herausgefunden werden, ob es sich bei der Erkrankung generell um Influenza-A- oder -B-Viren handelt, nicht aber, ob jemand an Schweinegrippe erkrankt ist. Dafür wären weitergehende Tests notwendig. Für die Behandlung sei aber «eine tiefergreifendere Laboruntersuchung nicht notwendig», begründete Marini die Entscheidung. Das Robert-Koch-Institut in Berlin bestätigte, dass die Empfindlichkeit gegenüber H1N1-Viren unter 50 Prozent liegt. Für eine sichere Diagnostik sei ein PCR-Test erforderlich. Die Kosten hierfür – rund 150 Euro – hat auch weiterhin in der Regel der Patient zu tragen. Es sei denn, er gehört zu einer der Risikogruppen.

Inzwischen rücken immer mehr Krankenkassen von der Forderung nach einer Beitragserhöhung wegen der Impf-Kosten ab. Zu den Kassen, die ihren Beitrag nicht erhöhen wollen, gehören auch die DAK und IKK NordrheinBerlin.

Kommenden Mittwoch will das Kabinett eine Verordnung verabschieden, die die Kostenübernahme durch die Kassen regelt. Der Bund schätzt die Kosten für die Impfaktion auf rund 600 Millionen Euro, während die Kassen von bis zu einer Milliarde Euro ausgehen.