Glanz und Glamour bei der 62. Verleihung des Deutschen Filmpreises in Berlin: Auf dem roten Teppich vor dem Friedrichstadtpalast wurden am Freitagabend unter anderem Stars wie Volker Schlöndorff, Roland Emmerich, Michael Bully Herbig, Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Sandra Hüller und Steffi Kühnert erwartet. Favorit war das DDR-Drama “Barbara“ von Christian Petzold.

Berlin (dapd). Glanz und Glamour bei der 62. Verleihung des Deutschen Filmpreises in Berlin: Auf dem roten Teppich vor dem Friedrichstadtpalast wurden am Freitagabend unter anderem Stars wie Volker Schlöndorff, Roland Emmerich, Michael Bully Herbig, Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Sandra Hüller und Steffi Kühnert erwartet. Favorit war das DDR-Drama "Barbara" von Christian Petzold. Der Film über eine DDR-Bürgerin, die zu ihrem Geliebten in den Westen flüchten will, war in acht von 16 Kategorien für die "Lola" nominiert.

Der Deutsche Filmpreis ist mit 2,955 Millionen Euro der höchstdotierte deutsche Kulturpreis. Allein der Gewinner der Königskategorie "Bester Film" erhält 500.000 Euro. Kameramann Michael Ballhaus sollte mit der Lola für sein Lebenswerk ausgezeichnet werden.

Härteste Konkurrenten für "Barbara" um die Goldene Lola für den besten Film waren Andreas Dresens Krebs-Drama "Halt auf freier Strecke" und Roland Emmerichs Shakespeare-Thriller "Anonymus" mit je sieben Nominierungen. Chancen konnten sich darüber hinaus Tim Fehlbaum mit seinem Endzeit-Thriller "Hell" (sechs Nominierungen), David Wnendt mit dem Neonazi-Drama "Kriegerin" (drei Nominierungen) und Christian Zübert mit der Sozial-Komödie "Dreiviertelmond" ausrechnen.

"Barbara" hatte bereits auf der Berlinale Kritiker und Publikum überzeugt. Petzold gewann den Silbernen Bären als bester Regisseur. Überraschend war nur, dass Nina Hoss für ihre Darstellung einer jungen Ärztin nicht als beste Darstellerin nominiert wurde. Dafür ist der Film auch in den Kategorien Drehbuch, Regie, Darsteller (Zehrfeld), Kamera, Schnitt, Kostümbild und Ton nominiert.

Emmerichs "Art House"-Film "Anonymus" fiel bei Kritik und Publikum gleichermaßen durch, war aber sieben Mal nominiert. Nicht auf der Liste der Nominierten standen dagegen starke künstlerische Filme wie das Psychodrama "Über uns das All" von Jan Schomburg oder "Schlafkrankheit" von Ulrich Köhler. Auch die beim Publikum erfolgreichen Komödien "Rubbeldiekatz" von Detlev Buck und "What a man" von Matthias Schweighöfer waren nicht nominiert.

Erstmals drei Dokumentarfilme nominiert

Auf den Preis für den besten Hauptdarsteller konnten Milan Peschel ("Halt auf freier Strecke"), Peter Schneider ("Die Summe meiner einzelnen Teile") sowie Ronald Zehrfeld ("Barbara") hoffen. Bei den Frauen kämpften Sandra Hüller ("Über uns das All"), Steffi Kühnert ("Halt auf freier Strecke") und Alina Levshin ("Kriegerin") um die begehrte Trophäe.

Für den besten Dokumentarfilm waren mit "Charlotte Rampling - The Look" von Angelina Maccarone, "Gerhard Richter Painting" von Corinna Belz sowie "The Big Eden" von Peter Dörfler erstmals drei Filme und damit einer mehr als sonst nominiert. Um die Lola für den besten Kinderfilm konkurrierten "Tom Sawyer" von Hermine Huntgeburth und "Wintertochter" von Johannes Schmid.

Verleihung seit 1951

Moderiert werden sollte die Veranstaltung im Friedrichstadtpalast von Jessica Schwarz und Elyas M'Barek. Michael "Bully" Herbig, Christoph Maria Herbst und Josef Hader sollten als Laudatoren auf der Bühne stehen. Zur Verleihung wurden mehr als 1.800 Gäste erwartet. Der Deutsche Filmpreis wird seit 1951 jedes Jahr vergeben. Die ARD zeigte die Gala zeitversetzt ab 21.45 Uhr.

http://www.deutscher-filmpreis.de/

dapd