Der Iran hat das Kontrollzentrum seines Weltraumprogramms erstmals für ausländische Journalisten geöffnet. Die Besichtigung der Anlage Albors ist offenbar Teil der Bemühungen der iranischen Regierung, angesichts der Kritik an ihrem Atomprogramm sensible Einrichtungen zugänglich zu machen und ihre Fortschritte in der Raumfahrt zu demonstrieren.
Mahdascht/Iran (dapd). Der Iran hat das Kontrollzentrum seines Weltraumprogramms erstmals für ausländische Journalisten geöffnet. Die Besichtigung der Anlage Albors ist offenbar Teil der Bemühungen der iranischen Regierung, angesichts der Kritik an ihrem Atomprogramm sensible Einrichtungen zugänglich zu machen und ihre Fortschritte in der Raumfahrt zu demonstrieren. Der Iran hatte Anfang des Monats nach eigenen Angaben einen Satelliten ins All geschossen.
"Wir sind das Kontrollzentrum für den Satelliten 'Navid', der Aufnahmen von der Erdumlaufbahn machen soll", sagte Projektleiter Modschtaba Saradeghi am Mittwoch zu einer Gruppe von Journalisten, denen ein Modell des Satelliten gezeigt wurde. Angesichts der gegen den Iran verhängten Sanktionen sei der Bau von "Navid" schwierig gewesen. Da der Iran Sonnensensoren und andere Bestandteile nicht habe kaufen können, hätten iranische Weltraumexperten diese selbst hergestellt.
Fast 50 ausländische Journalisten, aufgeteilt in zwei Gruppen, waren zu der Führung durch Albors eingeladen. Die Anlage habe keine Verbindungen zum Militär und diene ausschließlich zur Kontrolle von Satelliten und anderen wissenschaftlichen Arbeiten, hieß es. Sie liegt am Fuße von Hügeln. Innerhalb des weitläufigen Geländes gibt es riesige Satellitenschüsseln und Gebäude mit Kontrollräumen, in denen fast ein Meter hohe Bildschirme stehen.
Der 50 Kilogramm schwere Mikrosatellit "Navid" war iranischen Angaben zufolge Anfang Februar ins All geschossen worden, wo er Wetterdaten sammeln und nach möglichen Naturkatastrophen Ausschau halten soll. Es ist der dritte Satellit, der im Zuge des ambitionierten iranischen Raumfahrtprogramms ins All gebracht wurde. Das Programm hat im Zusammenhang mit dem umstrittenen Atomprogramm die Sorgen der internationalen Gemeinschaft vertieft: Dieselbe Technologie, mit der Satelliten ins Weltall transportiert werden können, kann auch für das Abfeuern von Sprengköpfen verwendet werden.
Der Iran meldete in den vergangenen Jahren mehrfach Fortschritte seines Weltraumprogramms, die allerdings nicht von anderer Seite bestätigt wurden. 2010 verkündete Teheran den erfolgreichen Abschuss einer Rakete mit einer Maus, einer Schildkröte und Würmern an Bord. Erklärtes Ziel ist es, binnen zehn Jahren einen Menschen ins Weltall zu befördern.
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